Wien - Der zu Raiffeisen gehörende Mischkonzern Leipnik-Lundenburger Invest (LLI) übernimmt die Sperrminorität an Europas größtem Agrarhandelskonzern BayWa. Die LLI, die derzeit zwei Prozent an der BayWa hält, kauft die Anteile großteils aus anderen Raiffeisen-Gesellschaften. Sollte sich die Sperrminorität (aus Raiffeisen-Anteilen) nicht ausgehen, wird der Rest über die Börse zugekauft. Finanziert wird der Deal über eine Kapitalerhöhung. Größter BayWa-Aktionär bleibt die deutsche Raiffeisen-Beteiligungs AG. Die BayWa ist Hälfte-Eigentümerin der heimischen Lagerhausgruppe RWA. Beide Agrarriesen wollen künftig beim Rohstoffeinkauf zusammenarbeiten, so die LLI-Vorstände Kurt Miesenböck und Christian Teufl.

Zwischen der deutschen BayWa und dem österreichischen Raiffeisen-Reich gibt es seit 1999 enge Verflechtungen. Damals übernahm der Münchner Konzern gut 50 Prozent an der RWA. Die BayWa wird seit Juli mit sieben Mrd. Euro Umsatz vom Exchef des Süddeutschen Verlags, Klaus Josef Lutz, geleitet. Die LLI ist größter Mühlenkonzern Europas. (cr/DER STANDARD Printausgabe, 23. September 2008)