Budapest - Ungarische Tierschützer wollen mehr als 1.000 Schwalben per Flugzeug in den Süden bringen, weil die Vögel wegen des ungewöhnlich frühen Kälteeinbruchs ihren allherbstlichen Afrikaflug nicht aus eigener Kraft schaffen. Viele Schwalben seien sehr geschwächt, weil sie wegen Kälte und Dauerregen ihr gewohntes, aus Insekten bestehendes Futter kaum noch gefunden hätten. Das erklärte die Stiftung Vogelkrankenhaus Hortobagy (Hortobagyi Madárkorház), wie die ungarische Internetzeitung "index.hu" am Montag berichtete.
Der Schwalbentransport per Flugzeug solle nach Tunesien oder in die Türkei gehen. Man hoffe, dass die Schwalben von dort aus ihr traditionelles Ziel Äthiopien aus eigener Kraft erreichen. Das Vogelkrankenhaus im nordungarischen Hortobagy pflegt derzeit 150 geschwächte Schwalben. Tausende andere Schwalben würden derzeit verzweifelt Wärme auf dem Asphalt der Straßen oder in Gebäuden suchen, hieß es. Die Tierschützer raten der Bevölkerung, die hilflosen Schwalben mit Mehlwürmern, Katzenfutter oder mit einer Mischung aus gekochten Eiern und Topfen zu füttern. In Ungarn sei der Schwalbenbestand in den vergangenen Jahren bedeutend zurückgegangen. (APA/dpa)