Wien - Der Wiener Buchgroßhändler Prachner & Godai hat am heutigen Montag Konkurs anmelden müssen. Das Unternehmen aus der Inneren Stadt belieferte als Großhändler von Büchern und Zeitschriften Buchhandlungen und Bibliotheken. Die Zahl der betroffenen Gläubiger belaufe sich auf 395, die Höhe der Passiva auf rund 530.000 Euro, teilte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) am Montag mit.

Als Gründe für den Konkurs wird der Verlust von einigen Verlagen genannt, welche den größten Teil des Umsatzes ausmachten. Das Unternehmen selbst strebe nun keinen Zwangsausgleich an, hieß es: "Der KSV geht daher von einer raschen Schließung des Unternehmens aus." Konkursforderungen können noch bis zum 5. November angemeldet werden, die Berichts- und Prüfungstagsatzung findet am 19. November am Handelsgericht Wien statt.

Prachner & Godai war bereits zuvor aus dem direkten Endverbraucher-Buchhandel ausgestiegen. So wurde die Buchhandlung im Museumsquartier vom deutschen Unternehmen "Walther König" übernommen. Auch Godai-Geschäfte gibt es nicht mehr.

Prachner war seit 1997 im Besitz von Andreas Tarbuk, der das Unternehmen von seinem Onkel übernommen hatte. 1998 erweiterte er es mit den British Bookshops, bevor im Jahr 2000 die Übernahme von sechs Filialen von Helmut Godai folgte. Die anvisierte Expansion scheiterte jedoch. 2004 wurde der traditionsreiche Standort in der Kärntner Straße verkauft.

Tarbuk betreibt weiterhin den British Bookshop in der Weihburggasse. Dieser sei von der Insolvenz nicht betroffen, hieß es heute auf APA-Anfrage. Die Filiale in der Mariahilfer Straße wurde jedoch schon vor längerer Zeit geschlossen. (APA)