Frankfurt/Main - Als Konsequenz aus der schweren Krise des internationalen Finanzsystems hat der Präsident des Europaparlaments, Hans-Gert Pöttering, strengere Kontrollen gefordert. Er sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" laut Vorabmeldung: "Wir brauchen mehr Transparenz, wir brauchen mehr Kontrolle."

Pöttering erklärte: "Ich stimme Bundeskanzlerin Angela Merkel vorbehaltlos zu, wenn sie davon spricht, dass wir die Finanzmärkte der Welt nicht dem freien Lauf überlassen dürfen." Nötig sei eine abgestimmte Reaktion der Europäischen Union.

Es sei erschreckend, dass die US-Regierung innerhalb kurzer Zeit Hunderte von Milliarden Dollar Steuergeld zur Verfügung stellen müsse, um in Not geratenen Banken und Versicherungen zu helfen. Solche Krisen müssten durch wirksame vorbeugende Maßnahmen verhindert werden, verlangte der Parlamentspräsident.

"Hals nicht voll kriegen"

Die FDP lehnte es ab, die internationale Finanzkrise mit zusätzlichen Steuergeldern zu bekämpfen. Parteichef Guido Westerwelle sagte der "Bild"-Zeitung laut Vorabmeldung: "Es kommt überhaupt nicht infrage, dass die Steuerzahlen dafür blechen sollen, dass einige Banker in Amerika den Hals nicht voll kriegen konnten."

Die deutsche Regierung hat klargestellt, dass Deutschland sich nicht an den von den USA geplanten 700-Milliarden-Dollar-Programm (480 Mrd. Euro) zur Stabilisierung der Finanzmärkte beteiligen wird. (APA/AP)