Foto: Verlag
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"Wenn ich es lese, verspüre ich in meinem tiefsten Inneren, wie sehr ich Werbung liebe", schreibt Maurice Levy.  Er ist Präsident und CEO der Publicis Group, der weltweit viertgrößten Werbeagentur. Er mag seinen Job. Und er mag das Buch, das Stéphane Pincas und Marc Loiseau darüber geschrieben haben.

Das verwundert nicht: "Eine Geschichte der Werbung" erzählt auch eine Geschichte von Publicis. Eine Erfolgsgeschichte - immerhin haben die Autoren in der Agentur als Kreativdirektor und Studienleiter Karriere gemacht. In ihrem Band lassen sie 164 Jahre Werbung in Bild und Text Revue passieren: legendäre Kampagnen von Coca Cola, Marlboro oder Campbell, aber auch weniger bekannte Sujets finden auf den 336 Seiten Platz.

Lesenswerte Anekdoten

"Eine Geschichte der Werbung" beginnt 1842, der Geburtsstunde der Werbebranche: Ein gewisser Volney B. Palmer gründete damals die erste Werbeagentur in Philadelphia - wie es der Zufall will ein Vorläufer der Publicis Group.

In chronologisch geordneten Kapiteln arbeiten sich Stéphane Pincas und Marc Loiseau bis in Jahr 2006 vor und werden nicht müde, die herausragenden Leistungen der Werbung hervorzukehren. Dabei interessieren weniger ihre Lobhudeleien als die Anekdoten zu den einzelnen Sujets.

"Ol' Joe" und Toni, der Tiger

Dass Coca Cola dem Weihnachtsmann sein rot-weißes Outfit verpasste, ist kein Geheimnis. Aber wussten Sie, dass für das Logo der Zigarettenmarke Camel ein Zirkusdromedar namens "Ol' Joe" Modell stand? Seit 1914 hat sich an der Packung nicht viel verändert. Und Toni, der Tiger wirbt seit 1952 für Kellog's Frosties - damals noch "Sugar Frosted Flakes".

"Eine Geschichte der Werbung" garantiert ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern, erzählt die Entwicklungsgeschichte von Marken, die uns schon unser ganzes Leben begleiten - in dieser Hinsicht eine spannende Lektüre. Schade nur, dass fast ausschließlich europäische und US-amerikanische Produkte und Kampagnen in dem Bildband Platz finden. Etwas mehr internationale Vielfalt und etwas weniger Publicis wären schön gewesen. (nb)