Knapp 500 AUA-Beschäftigte haben sich bei Regenwetter zur kurz nach 10 Uhr begonnen ersten Protestversammlung vor der AUA-Zentrale eingefunden.

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Wien  - In Kreisen der AUA-Kollektivvertragspartner wird nach heutigen De-Eskalationsbemühungen davon ausgegangen, dass Anfang kommender Woche die Verhandlungen weiter geführt werden können.

Am Mittwoch Nachmittag ist auch Teil zwei der AUA-Betriebsversammlung - am Werft-Gelände am Flughafen Wien-Schwechat - zu Ende gegangen. Laut Boden-Betriebsratschef Alfred Junghans wurde der Vorstand der Fluggesellschaft aufgefordert, unverzüglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren und die Gespräche zu einem Abschluss zu bringen. Die Arbeitnehmerseite wirft dem Management vor, es habe die Runde am Montagabend platzen lassen.

Beim ersten Teil der Protestversammlung am Vormittag vor der AUA-Zentrale am Flughafen, bei dem auch Medien dabeiwaren, haben sich 596 Beschäftigte in die Teilnehmerlisten eingetragen. Am Nachmittag wurde nichtöffentlich fortgesetzt, in der AUA-"Technik". Die Flugzeugwerfthallen sind für die Öffentlichkeit tabu. Da waren nach Betriebsratsangaben nochmals 400 Leute dabei. In Anbetracht eines mehrheitlichen Schichtbetriebs und bei den schlechten Wetterverhältnissen ein "toller Besuch", wie es im Betriebsrat am Nachmittag hieß.

Positive Signale

Es gebe erste Signale von Seiten des Vorstands, weiter zu verhandeln, die seien aber noch "hochgradig unkonkret", sagte Betriebsrat Junghans.

Im Laufe des Tages hat die Belegschaftsvertretung auch eine Information an ÖIAG-Chef und Aufsichtsratsboss Peter Michaelis gegeben. Die Staatsholding ÖIAG ist mit 41,56 Prozent Hauptaktionärin der AUA, ihr Anteil war nach der jüngsten Kapitalerhöhung leicht verwässert worden. Ihr Paket steht nun zum Verkauf.

Junghans selber pocht auf einen raschen Tarifabschluss für die rund 3.500 kaufmännisch-technischen Mitarbeiter, aber ohne Junktim, das eine Gruppe von 500 Beschäftigten betrifft. Eine Verknüpfung mit der mit dem Management bis gestern strittigen Frage der neuen Schichtpläne für die Technik-Mitarbeiter (Flugzeugmechaniker) lehnt er ab. Junghans geht davon aus, dass in der Belegschaft schon nächste Woche über die neue Schichtgestaltung abgestimmt werden kann. Werde dies mehrheitlich angenommen, sei das einfach umzusetzen. "Da braucht man dann gar nicht mehr verhandeln."

Bei den Versammlungen der AUA-Mitarbeiter heute war auch wieder viel Unsicherheit wegen des bevorstehenden Eigentümerwechsels zu erkennen. In weniger als vier Wochen müssen die Bieter ja ihre verbindlichen Offerte vorlegen. Junghans sagte heute, ihm sei wichtig, dass es dem Käufer um die AUA und ihre Entwicklung gehe und nicht darum, nur zuzugreifen, damit kein anderer zum Zug komme. (APA)