Bogotá - In Kolumbien müssen mehr als 9000 Anhänger der linksgerichteten FARC-Rebellen mit Strafverfolgung rechnen. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Kreisen der Staatsanwaltschaft in Bogotá erfuhr, konnten anhand von Daten, die auf einem beschlagnahmten USB-Speicherstick der Guerilla-Bewegung gefunden wurden, 9387 Rebellen identifiziert werden. Die Informationen seien "sehr detailliert", sagte ein Anti-Terror-Ermittler der Staatsanwaltschaft, der namentlich nicht genannt werden wollte. Neben den Namen der FARC-Mitglieder seien in den Excel-Dokumenten unter anderem Ausweisnummern und Geburtsorte verzeichnet. Die Daten seien "vertrauenswürdig", die Staatsanwaltschaft bereite nun Anklagen gegen die Rebellen vor.

Die Armee hatte den Speicherchip bereits im Februar sichergestellt und der Staatsanwaltschaft des Andenstaates übergeben. Der kolumbianische Sender Caracol hatte erstmals am Montagabend über die Existenz der Daten berichtet. Die linksgerichteten Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) kämpfen seit Jahrzehnten gegen die wechselnden Regierungen des südamerikanischen Landes; ihren Kampf finanzieren sie mit Drogenhandel und Erpressung von Lösegeld. (APA)