Wien - Die in Wien lebende Südtiroler Schriftstellerin Sabine Gruber wurde Dienstag im Wiener Haus der Industrie mit dem Anton Wildgans-Preis 2007 der österreichischen Industrie ausgezeichnet. "Ihr literarisches Werk entspricht genau den Intentionen des Preises: Die Vorfreude auf die nächsten Arbeiten, scheint berechtigt", so die Autorin Barbara Neuwirth in ihrer Laudatio.

Neuwirth erinnerte an Grubers 1996 veröffentlichten ersten Roman "Aushäusige", "der durch seine komplexe Erzählstruktur die Lesenden faszinierte", an den Lyrikband "Fang oder Schweigen" sowie an den zweite Roman "Die Zumutung" rund um eine chronisch kranke Protagonistin. "Welche Zumutung es ist, das Ablaufen der Lebenszeit als ständigen Begleiter zu haben, arbeitet Sabine Gruber in diesem Buch feinfühlig und ungeschönt heraus", sagte Neuwirth und verwies auch auf die komischen Elemente des Texts.

Sabine Gruber wurde 1963 in Meran geboren und wuchs in Lana auf. Nach der Matura am Humanistischen Gymnasium in Meran studierte sie Deutsche Philologie, Geschichte und Politikwissenschaft in Innsbruck und Wien und war von 1988 bis 1992 Lektorin an der Universität Cà Foscari in Venedig. Sabine Gruber ist Autorin von Prosa, Lyrik, Hörspielen und Theaterstücken. Mit ihrem neuesten Roman "Über Nacht" schaffte es die mehrfach preisgekrönte Autorin 2007 auf die Longlist zum Deutschen Buchpreis.

Die Industriellenvereinigung vergibt den gegenwärtig mit 10.000 Euro dotierten Preis seit 1962 jährlich an eine Autorin oder einen Autor der jüngeren und mittleren Generation, "deren/dessen Schaffen die abschließende Krönung noch erwarten lässt". Bisherige Wildgans-Preisträger waren unter anderem Thomas Bernhard, Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann, Ernst Jandl, Christoph Ransmayr, Brigitte Hamann, Michael Köhlmeier und Peter Rosei. 2007 wurde der Vorarlberger Schriftsteller Wolfgang Hermann ausgezeichnet. (APA)