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EPA/WALTRAUD GRUBITZSCH

Der restriktive Kopierschutzprogramm SecuROM des Computerspiels "Spore" brachte die Konsumenten auf die Barrikaden. Das Programm musste zwingend installiert werden und limitierte die Anzahl der jemals möglichen verpflichtenden Online-Aktivierungen auf einem PC. Hersteller Electronic Arts reagierte auf die Protestrufe und erhöhte die Anzahl der Aktivierungen per Update. Damit ist die Causa Spore für EA aber nicht zu Ende.

Sammelklage

Wie nun bekannt wurde, wurde bei Gericht des Northern District of California, USA, eine Sammelklage gegen den Konzern eingereicht. Die Begründung: EA habe gegen das kalifornische Konsumentenrecht und gegen das Gesetz des Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verstoßen, in dem man die Konsumenten nicht darüber informiert hatte, dass durch die Installation von Spore gleichzeitig das eigenständige Programm SecuROM eingespielt wird.

"Obwohl den Konsumenten gesagt wurde, dass das Spiel auf Nutzerbeschränkungen und Kopierschutz setzt, wurden die Konsumenten nicht darüber informiert, dass diese Technologie tatsächlich ein eigenständiges, unabhängiges Programm ist, das heruntergeladen wird, sich installiert und auf dem Computer operiert", heißt es in der Klageschrift (PDF).

Klette

Ist SecuROM einmal eingespielt, wird es zum fixen Bestandteil der Systemsoftware, sogar wenn Spore deinstalliert wird. Der eizige Weg das Kopierschutzprogramm zu entfernen, ist die komplette Formatierung der Festplatte.

Die Kläger beschuldigen EA absichtlich diesen Umstand verschwiegen zu haben. Zusätzlich beklagen sie auch, SecuROM würde Hardwareressourcen für sich vereinnahmen, um Informationen an EA zu übermitteln.

Konsequenzen

Das Gericht soll nun die Vorwürfe überprüfen und gegebenenfalls EA dazu verpflichten allen Klägern den Kaufpreis von 49,99 US-Dollar rückerzustatten und für Schäden (etwa durch Festplattenformatierungen) aufzukommen.

Wie das Urteil im Endeffekt auch ausfallen mag, durch den Einsatz des strikten Kopierschutzes hat der Spielehersteller bereits im Vorfeld Verkaufseinbußen hinnehmen müssen. In Foren von Online-Shops und Spieleplattformen sorgten die zahlreichen Beschwerden der Spieler für Negativschlagzeilen in den Medien. Dabei hat auch SecuROM die illegale Verbreitung Spores nicht verhindern können - der WebStandard berichtete. (zw)