New York - Der simbabwesische Präsident Robert Mugabe hat den Westen zur Aufhebung aller Sanktionen gegen sein Land aufgefordert. Für die Verhängung von Sanktionen habe es niemals einen Grund gegeben, sagte Mugabe am Mittwoch in New York. Der Westen, besonders Großbritannien und die Vereinigten Staaten, seien Simbabwe gegenüber feindlich eingestellt.

Mugabe zeigte sich in dem Interview zuversichtlich, dass sein Land seinen früheren wirtschaftlichen Status zurückerlangen könne. "Wenn der Westen uns nur in Ruhe lässt, werde Sie sehen, dass wir es schaffen", sagte der 84-jährige Präsident, der nach einem Abkommen mit der Opposition einen Teil seiner Macht an den neuen Ministerpräsidenten Morgan Tsvangirai abgeben muss. Er versicherte, das Abkommen werde umgesetzt. Allerdings bezeichnete er die Opposition als Marionette der britischen Regierung.

Mugabe denkt weder an Rücktritt noch an den Tod

An Rücktritt oder an den Tod denke er nicht, sagte Mugabe weiter. Er lobte die Vermittlungsbemühungen des kürzlich zurückgetretenen südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki, der mit einem Schlag abgesetzt worden sei. "Demokratie ohne Moral ist keine Demokratie für alle", erklärte der Präsident. Er betonte, weder die Afrikanische Union noch afrikanische Politiker hätten sich je über Menschenrechtsverletzungen in Simbabwe beklagt. Auf die Frage, ob er Vertreter der Organisationen Human Rights Watch und Amnesty International ins Land einreisen lassen werde, lachte Mugabe nur und antwortete: "Lasst sie draußenbleiben".

Der simbabwesische Präsident wies Forderungen zurück, er müsse wegen Menschenrechtsverstößen angeklagt werden. "Ich bin sicher, Sie vergessen, dass ich nicht Herr Bush bin, der im Irak einmarschiert ist", sagte Mugabe. "Sie verwechseln mich wahrscheinlich mit ihm. Ist er nicht der Mann, der vor Gericht gestellt werden sollte, bevor ich vor Gericht gestellt werde?" (APA/AP)