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Hände hoch im Horr

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien - Die Wiener Austria hat am Mittwochabend erstmals in dieser Saison die Spitzenposition in der Bundesliga erklommen.  Zuletzt ergab sich dieses Mitte Dezember 2007. Der 2:1-Arbeitssieg gegen Schlusslicht Altach war typisch für die Auftritte der Violetten im ersten Saisonviertel der Meisterschaft. Ohne zu glänzen, aber letztlich erfolgreich absolvierten die Violetten ihr Programm in Meisterschaft und UEFA-Cup.

"Wir haben schlecht gespielt und gewonnen, das sagt alles über unsere derzeitige Situation. Aber wir wollen nicht viel Trübsal blasen, denn wir sind Erster", meinte Franz Schiemer, und Joachim Standfest legte nach einer "nicht wirklich berauschenden Leistung" lächelnd nach: "Wenn wir wirklich einmal gut spielen, können sich die Gegner anhalten".

Trainer Karl Daxbacher schätzte die Situation ebenso realistisch ein. "Mir ist bewusst, dass eine Phase kommen kann, wo es wieder gegen uns läuft, dann ist die Tabellenführung wieder weg", meinte der Niederösterreicher, der auch unumwunden zugab: "Ich weiß, dass Rapid und Salzburg von der Klasse her wahrscheinlich über uns zu stellen sind". Während die Konkurrenz schwankende Leistungen zeigt, offenbart allein der Blick auf die Tabelle aber, dass bei der Austria die Effizienz stimmt.

Stärke Standard

Sechs Siege stehen nach zehn Partien zu Buche, nur gegen die SV Ried (3:1) gelang ein voller Erfolg mit mehr als einem Treffer Unterschied. Die einzige - allerdings herb ausgefallene - Niederlage setzte es mit einem 0:3 im Wiener Derby. Vor allem bei den fünf Heimspielen ließen die Violetten ihre Fans trotz einer sehr guten Heimbilanz mit 13 von 15 möglichen Punkten regelmäßig leiden. Gleich viermal handelten sich die Favoritner einen Rückstand ein, erst gegen die Vorarlberger traf man erstmals zur Führung.

Ein Torverhältnis von 15:11 zeigt darüber hinaus, dass die spielerisch noch nicht überzeugenden Wiener mit Toren geizen. Hinter Rapid (24 Treffer), Salzburg (22), dem LASK, Kärnten und Sturm (jeweils 17) hat erst der Siebente Ried (15) ebenso wenig Treffer erzielt. Dazu kommt noch, dass ein Großteil der Tore aus Standardsituationen resultiert. "Wir wissen, dass wir spielerisch nicht glänzen, aber Kampfgeist, Einsatz und der Glaube an den Sieg sind toll", meinte Daxbacher, der gegen Altach auch den im Mittelfeld schmerzlich vermissten Acimovic wegen Muskelverkrampfungen vorgeben musste.

Es gebe es noch genügend Platz für Verbesserungen. "Von den Spielertypen sind im Kader nicht so viele Kreativleute vertreten, eher Kämpfertypen. Da kann man das große spielerische Feuerwerk nicht erwarten, wie manche glauben", erklärte Daxbacher, ortete aber immerhin "kleine Schritte nach vorne" ortete. Diese werden zunächst aber ohne Sun Xiang erfolgen, der Chinese fällt mit einem Muskelfaserriss bis zu sechs Wochen aus.

Für Schlusslicht Altach blieb die Reise nach Wien unbelohnt. "Wir müssen uns an der Nase nehmen, denn wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Wir haben gezeigt, dass der Letzte mit dem Tabellenführer mithalten kann", meinte Trainer Urs Schönenberger, der auch sein drittes Pflichtspiel auf der Bank der Vorarlberger verlor. Wenig gesprächig zeigte sich Stürmerstar Ailton nach seinen 20-minütigem Kurzeinsatz. "Wir haben nicht schlecht gespielt, wir müssen uns aber noch mehr konzentrieren", meinte der Brasilianer, ehe er in die Kabine stürmte. Trösten können sich die Vorarlberger (3 Punkte), dass der Vorletzte Kapfenberg (5) sowie Mattersburg (9) weiter in Reichweite liegen. (APA/red)