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Rom - "Gomorrha" soll bei der kommenden Oscar-Verleihung für Italien ins Rennen gehen, teilte der nationale Verband der Filmproduzenten ANICA am Mittwoch mit. Der realistische Anti-Mafia-Thriller von Regisseur Matteo Garrone beruht auf dem gleichnamigen Bestseller von Roberto Saviano und hatte im Mai bereits den Großen Preis der Jury bei den Filmfestspielen in Cannes erhalten. In dem oftmals brutalen Film werden lose miteinander verknüpfte Episoden von den einfachen Leuten in Italiens Süden gezeigt, speziell in Scampia, einem Vorort von Neapel wo die Camorra besonders wütet. Dabei entsteht das Bild einer durch und durch korrupten Gesellschaft. Clan-Fehden, illegale Geschäfte mit Giftmüll, Machtspiele und Manipulationen stehen im Mittelpunkt von "Gomorrha".

"Ich möchte die Freude die diese Nachricht erzeugt mit allen teilen", meinte Garrone in einer Reaktion auf die Nominierung: "Film ist eine kollektive Kunstform und als solche sollte man sie in auch in solchen erfreulichen Situationen betrachten. Ich denke auch und vor allem an die Bevölkerung von Scampia, die mit viel Tatendrang und Enthusiasmus die Dreharbeiten unterstützt hat." Autor Saviano: "Ich freue mich sehr über diese Designierung. Ich denke man wird in den USA verstehen dass Erzählen nicht als Verleumdung sondern als Widerstand gelesen werden muss."

Nach sensationellen Einspielergebnissen in Italien lief "Gomorrha" vor knapp zwei Wochen auch in Österreich mit großem Erfolg an - mit der höchsten Besucheranzahl pro Kino. Die Oscar-Academy will am 22. Jänner darüber entscheiden, welche fünf Streifen für den Preis als bester ausländischer Film nominiert werden. (APA/dpa/red)