Oststeirischer Gastwirt verspekulierte viel Geld aus Sparvereinskasse
38-Jähriger richtete Sparverein ein und zweigte rund eine halbe Million Euro ab - auch Tourismusverein betrogen
Graz (APA) - Ein 38-jähriger Gastwirt aus dem Bezirk Feldbach, der drei Cafes betrieben hat, soll rund hundert Sparer eines von ihm gegründeten und nicht registrierten Sparvereins betrogen haben. Unter anderem verspekulierte er die Einlagen mit Wertpapieren. Der Schaden wurde von der Sicherheitsdirektion für Steiermark am Donnerstag mit 886.000 Euro angegeben.

Der Wirt hatte im Jahr 2004 einen Sparverein gegründet, ihn aber nicht behördlich angemeldet. Mit interessanten Renditen von fix 6,75 Prozent gelang es ihm, an 100 Gäste zum Einstieg zu bewegen. Der Mann richtete ein Geschäftskonto ein und verwendete für die Einzahlungen Erlagscheine einer Sparkasse. Er zahlte auch jährlich die Zinsgewinne aus, weshalb zunächst niemand Verdacht schöpfte. Jedes Mitglied des Sparvereines musste 360 Euro jährlich Mindesteinlage einzahlen, die Höchsteinlage betrug 12.500 Euro.

In Wirklichkeit wurde das gesparte Geld aber nicht sicher angelegt, sondern zum Teil für Wertpapierkäufe verwendet. Den wesentlich größeren Teil dürfte der 38-Jährige aber für eigene Zwecke verbraucht haben.

Der Betrug fiel erst nach einer Revision der Sparkasse auf. Die Angestellten entdeckten Verbindlichkeiten des Gastwirtes in der Höhe von 300.000 Euro sowie den nicht registrierten Sparverein und erstatteten sofort Anzeige.

Im Zuge der Ermittlungen des Landeskriminalamtes stellte sich heraus, dass der Verdächtige außerdem vom Tourismusverein Feldbach Gutscheine im Wert von rund 86.000 Euro für seine Kunden lukriert hatte, ohne den Gegenwert zu refundieren. Wie es von der Exekutive heißt, zeigt sich der mutmaßliche Betrüger, der in U-Haft sitzt, geständig. Während allerdings die Berechnungen der Polizei im Zusammenhang mit dem Sparverein einen Schaden in der Höhe von 500.000 Euro ergaben, spricht der Verdächtige selbst von nur rund 232.000 Euro.