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Wegen technischer Mängel darf der "Vogel" vorerst nicht fliegen.

Foto: EPA/Vidal

Paris/Berlin - Wegen anhaltender technischer Probleme hat die Airbus-Mutter EADS den Erstflug des Militärtransporters A400M auf unbestimmte Zeit verschoben. "Der Grund dafür ist, dass das Triebwerk noch nicht einsatzbereit ist", erklärte EADS am Donnerstag. Deutschland ist mit 60 Maschinen größter Abnehmer des Flugzeugs.

Ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministerium sagte in Berlin, EADS habe die Regierung über die Probleme informiert. Deutschland sei sich bewusst, "dass die Firma Schwierigkeiten hat", sagte er. Darüber würden Gespräche geführt. Das Ministerium gehe aber weiter davon aus, "dass die bestehenden Verträge eingehalten" würden und die Bundeswehr die erste Maschine im Jahr 2011 erhalte.

Der Erstflug hänge nun von Testreihen mit den A400M-Propellermotoren an einem Transportflugzeug vom Typ C130 ab, die in den kommenden Wochen beginnen würden, und von der Einsatzbereitschaft des Antriebssystems, erklärte EADS. Erst nachdem diese Voraussetzungen erfüllt und weitere Gespräche mit Kunden geführt worden seien, könnten "die Auswirkungen auf die finanzielle und die technische Seite des Programms sowie der weitere Zeitplan überprüft werden". Die Prognose für die Bilanz 2008 des Unternehmens bleibe unverändert.

EADS hatte den Erstflug im Sommer immer wieder nach hinten hinausschieben müssen. Konzernchef Louis Gallois hatte zuletzt einen Flug vor Jahresende versprochen. Eine Sprecherin von der EADS-Tochter Airbus Military wollte sich nicht zu einer möglichen weiteren Verzögerung bei der Auslieferung des Flugzeuges äußern, das schon jetzt nach Unternehmensangaben sechs bis zwölf Monate später kommt als angekündigt.

Gallois hatte schon mehrfach versucht, bei den Kunden einen Verzicht auf fällige Strafzahlungen wegen der Verzögerungen zu erreichen. Das deutsche Verteidigungsministerium hatte das bisher immer abgelehnt. Wegen der bisherigen Verzögerungen musste EADS bereits Rückstellungen von 1,37 Mrd. Euro vornehmen, was die Jahresbilanz 2007 schwer belastete. 2003 hatten insgesamt sieben europäische NATO-Länder für einen Festpreis von rund 20 Mrd. Euro 180 Maschinen bestellt. Der erste A400M sollte ursprünglich im Oktober 2009 an Frankreich ausgeliefert werden. (APA)