Wien - Während es um Projekte in der Wiener Innenstadt eher schlecht steht - sowohl die Sanierung der Kärntner Straße als auch der Baustart des Peek&Cloppenburg-Hauses verzögert sich - sollen wenigstens die Bauarbeiten für den neuen Schiffsterminal beim Schwedenplatz noch heuer beginnen. Das Projekt wird voraussichtlich 2010 fertiggestellt sein.
Am Donnerstag präsentierten Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner und Planungsstadtrat Rudi Schicker (beide SP) die Pläne für die neue Anlegestelle des zwischen Wien und Bratislava verkehrenden Twin City Liner. Der Terminal zwischen Schwedenbrücke und Marienbrücke soll schon vom Schwedenplatz aus zu sehen sein - bei 126 Meter Länge und 13 Meter Höhe auch keine Kunst.
Seit zwei Jahren verbindet der Katamaran die beiden Zwillingsstädte auf dem Wasserweg; die neue Anlegestelle soll auch der Heimathafen werden. Das 6,25 Millionen Euro teure Stück Architektur, entworfen vom Duo Fasch&Fuchs, soll aber nicht bloß eine Ein- und Ausstiegsstelle auf Straßenniveau sein, darin beziehungsweise darauf soll es auch ein Café, ein Restaurant, diverse Veranstaltungsflächen sowie Geschäfte geben. Derzeit müssen die Fahrgäste ihre Tickets in Containern kaufen, die sich direkt am Kanal befinden.
Die von viel Stahl und Glas geprägte Konstruktion wird auf Stelzen stehen, damit das Ufer nicht verbaut werden muss und Fußgänger und Radfahrer die Kanal-Promenade weiterhin nützen können. Die Finanzierung des Projektes ist gesichert: Ein Teil der Kosten, 600.000 Euro, trägt die Raiffeisenlandesbank Wien-Niederösterreich. Den Großteil bestreitet die Wiener Donauraum GmbH, ein Unternehmen der Wien Holding, einer 100-Prozent-Tochter der Stadt Wien.
Bisher wurden 350.000 Passagiere mit den zwei Twin City Linern befördert. Die Auslastung liegt bei 70 Prozent. (Marijana Miljković, DER STANDARD - Printausgabe, 26. September 2008)