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Google will den Mobilfunkmarkt umkrempeln

Foto: Reuters

Nachdem Google mit seiner mobilen Plattform Android den Smartphone-Markt in Angriff genommen hat, bläst der weltgrößte Suchmaschinenanbieter nun zur Attacke auf die Mobilfunkprovider. Denn ein nun veröffentlichtes Patent könnte das Ende für fixe Vertragsbindungen im Mobilfunk bedeuten.

Suche nach dem günstigsten Angebot

Wie in der Patentschrift beschrieben ist, soll es sich dabei um Geräte, Systeme und Methoden handeln, die nach Netzen in der näheren Umgebung suchen, welche die günstigste Sprach- oder Datenverbindung bieten. Die Verbindung könne dabei sowohl von einem Mobilfunker als auch von einem WLAN-Hotspot stammen. Nutzer sollen entweder manuell oder automatisch das beste Angebot auswählen können. Die Kunden könnten damit nahtlos zwischen verschiedenen Providern wechseln, je nachdem welches Angebot gerade am günstigsten ist.

Ein Gerät für alle Netze

Google hat das Patent bereits im März 2007 eingebracht, aber erst jetzt veröffentlicht. Kernpunkt ist, dass ein einzelnes Gerät sich mit verschiedenen Netzwerken verbinden kann. So könnte ein Handy zu Hause im Heimnetzwerk und außerhalb der eigenen vier Wände im Mobilfunknetz funktionieren. Eine ähnliche Funktion bieten bereits einige Provider an. Zu Hause verbindet sich ein Notebook mit WLAN, unterwegs wechselt es zu einer UMTS-Verbindung, allerdings natürlich vom selben Anbieter. Neben dem günstigsten Anbieter könnten die Nutzer aber auch der aktuell höchsten Bandbreite oder etwa der besten Netzqualität den Vorzug geben.

Hürden

Bis es zur Umsetzung kommt, wird Google aber einige Probleme zu lösen haben. Die Geräte müssten intelligent genug sein, um die günstigsten Verbindungen zu erkennen und unbemerkt im Hintergrund wechseln zu können. Auch die Software-Kompatibilität bei Geräten und Infrastruktur würde eine hohe Anforderung für die Umsetzung darstellen. Und nicht zuletzt würden wohl die Mobilfunker massiv dagegen Auftreten, ihre Kunden freiwillig an die Konkurrenz abzugeben.

Das Unternehmen wird wohl einiges daran setzen, die Idee zu verwirklichen, denn das Mobilfunkgeschäft könnte für den Konzern noch größer werden als das Suchmaschinen-Business. (red)