Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Getty Images/Holm Roehner

Das nächste WM-Qualifikationsspiel unserer Kicker findet nicht, wie letzten Samstag an dieser Stelle behauptet, gegen Serbien statt, sondern gegen die Färöer. Und zwar am 11. Oktober um 16 Uhr (Ortszeit) im Stadion der färingischen Hauptstadt Torshavn. Serbien ist erst vier Tage später an der Reihe.

Wie viele andere Fußballfans auch leide ich seit dem 12. September 1990 offenbar am FVS (Färöer-Verdrängungs-Syndrom). Aber wie sagte schon Cicero: "Jeder Mensch kann sich irren, doch nur ein Narr verharrt im Irrtum." Womit wir mitten im Wahlkampf gelandet wären, konkret in Linz, wo Angela Merkel bei einer Veranstaltung der ÖVP auftrat und dort die gefährliche Drohung ausstieß: "Ich möchte, dass Willi Molterer Bundeskanzler Österreichs wird und mit mir zusammen Europa gestaltet."

Merkel und Molterer als die künftigen Gestalter Europas - so stelle ich mir das Purgatorium vor. Dass Merkel für ihre Meldung "tosenden Applaus und Standing Ovations" bekam, versteht sich von selbst. Aber es soll auch Hochrufe auf den weisen Führer Willi "Gibt Sicherheit" Molterer sowie auf Christoph Leitl gegeben haben, der in seiner Rede mit einer verblüffenden Erkenntnis aufhorchen ließ: "Eine starke Wirtschaft ist der Kohlelieferant für soziale Wärme."

Für diese Äußerung soll Leitl von Minister Bartenstein bereits für den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften vorgeschlagen worden sein. Zu all dem passt, was der Nobelpreisträger für Literatur, Bertrand Russell, einmal gesagt hat: "Der Vorzug der demokratischen Regierungsform ist die gesicherte Entsprechung zwischen Wählern und Gewählten: Je dümmer der Abgeordnete, desto dümmer seine Wähler." Etwas profaner drückte es Bertolt Brecht aus: "Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber."

Zum Schluss noch eine erfreuliche Meldung aus dem Kulturbereich: Das "Theater im Keller" in Graz wird weiterhin von der "Grazer Bestattung - Kompetenz seit 1906" gesponsert.

Gesetzt den Fall, es gäbe in Amstetten ein "Theater im Keller", wer würde dort wohl als Sponsor auftreten? Das Restaurant "Schnitzl-Fritzl" ? Und nicht vergessen: Am heutigen 27. September enden die Europäischen Glockentage. Ding Dong. (Kurt Palm, ALBUM - DER STANDARD/Printausgabe, 27./28.09.2008)