Die Idee für Xipax entstand im Sommer 2007. Gut ein Jahr und 270.000 Euro später ist das Portal online.

Foto: Xipax

"Werber präsentieren sich gerne", meint Stefan Böck. Deswegen hat er die Plattform "Xipax - The Ad Community" gegründet. Die Public-Beta-Version wurde am Freitag bei den Medientagen vorgestellt und ist ab sofort für alle User zugänglich. Kernzielgruppe ist die Werbewirtschaft und darüber hinaus alle, die sich für Reklame interessieren. Als Initiator mit von der Partie ist Pjure-Geschäftsführer Helmut Kosa, der überzeugt ist, mit dem Portal reüssieren zu können: "So etwas existiert auf der ganzen Welt noch nicht."

Acht Kategorien

"Es gibt YouTube für Videos, Flickr für Fotos, aber keine Social Community für Werber", glaubt Böck, mit Xipax eine Marktlücke entdeckt zu haben. Xipax ist eine interaktive Plattform, wo Werber ihre Werke in acht verschiedenen Kategorien einem breiten Publikum zugänglich machen können. Diese lauten: Film, Radio, Outdoor, Press, Direct, Interactive, Integrated, Mobile. Im Prinzip kann jeder User Werbemittel bis zu einer Größe von 100 Megabyte hochladen, mit Credits versehen und zusätzlich noch taggen.

Der interaktive Charakter: Die Werbung kann kommentiert, bewertet und via Mail weiterverschickt werden. Auf diese Weise soll dem "Web 2.0-Gedanken" Rechnung getragen werden, heißt es von Seiten der Betreiber. Um sich einen schnellen Überblick auf der Seite zu verschaffen, gibt es noch die Subkategorien "Top Ads", "New Ads" und "Most Viewed".

ADC*E fungiert als Partner

Damit die Plattform aus den Startlöchern kommt, hat Böck den ADC*E, den Art Directors Club of Europe, als Kooperationspartner an Land gezogen. Dieser soll seinen Mitgliedern die Seite schmackhaft machen. Um die internationale Positionierung der Plattform zu unterstreichen, ist sie in Englisch gehalten. Es wird wohl vom Erfolg abhängen, ob es zusätzlich eine rein deutsche Version geben wird. Böck und Kosa betreiben Xipax natürlich nicht aus altruistischen Gründen und "weil es so etwas noch nie gab". Die bis jetzt investierten 270.000 Euro sollten auch wieder in die Kassen gespült werden.

Media-Group-Sponsorship

Monetarisiert werden soll Xipax fürs Erste über Media-Group-Sponsorship. Für jede der acht Werbekategorien tritt ein Unternehmen als "Partner", respektive Sponsor auf. Die Investoren sind länderspezifisch. "Es gibt acht für Österreich, acht für die Schweiz, acht für Deutschland etc.", erläutert Böck das Geschäftsmodell. Sollte sich Xipax in vielen europäischen Ländern etablieren, kommen also genügend potenzielle Sponsoren für die nationalen Rubriken infrage. In Österreich sind zum Beispiel die APA im Bereich "Press", die Gewista bei "Outdoor" oder die Post bei "Direct" engagiert. Längerfristig könnten auch die Werber und Agenturen mittels Mitgliedsbeiträgen zur Kasse gebeten werden.

10.000 Werbungen im ersten Jahr

Unternehmen sollen Xipax als Informationsquelle bei Ausschreibungen nützen, hofft Böck. "Sie können sich zum Beispiel vor einem Pitch umschauen, welche Agenturen in welchen Bereichen tätig sind." Mittels einer detaillierten Suche soll dies leicht zu eruieren sein. Gesucht werden kann zum Beispiel nach Herkunftsland der Werbung, nach Marken, Agenturen usw. Das Ziel der "perfekten Bühne für Werber", so Gründer Böck: 10.000 hochgeladene Werbemittel im ersten Jahr. Bis jetzt (Stand: 26.September 2008, 17:00 Uhr) sind es 281. (Oliver Mark, derStandard.at, 26.9.2008)