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Damien Hirsts "Goldenes Kalb" ging für 10,3 Millionen Pfund weg.

Foto: Peter Macdiarmid/Getty Images

Washington - Bei der Versteigerung von Damien Hirsts "Goldenem Kalb" war vor kurzem erst bei 10,3 Millionen Pfund Schluss mit dem Bieterwahnsinn. Warum Menschen bei Auktionen aller Art oftmals überhöhte Preise zu zahlen bereit sind, das versucht nun ein Team von Neurologen und Wirtschaftswissenschaftern der Universität New York im US-Fachjournal "Science" (Bd. 321, S. 1849) zu erklären.

In bisherigen Theorien wurde angenommen, dass vor allem die Freude am Gewinnen und am Risiko Bieter dazu verleitet, auf Auktionen überhöhte Preise zu zahlen. Doch stattdessen scheint vor allem die Angst, zu verlieren, für dieses Verhalten verantwortlich zu sein, stellte das Team um den Neurologen Mauricio Delgado fest.

Die Forscher ließen Versuchsteilnehmer an einer Lotterie oder an einer Auktion teilnehmen, während ihre Gehirnaktivität in einem Magnetresonanztomografen gemessen wurde. In beiden Spielen konnten die Teilnehmer Geld gewinnen oder verlieren, bei der Auktion mussten sie jedoch einen Gegner überbieten, um das Geld zu bekommen. Und dabei zeigte sich, dass es vor allem die Angst zu sein scheint, in einem sozialen Wettbewerb zu verlieren, die Bieter zum Überbieten verleitet, wie die Forscher schreiben. (tasch/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27./28. 9. 2008)