Berlin - Die Deutsche Bahn will am 27. Oktober an die Börse gehen. Es ist der größte Börsengang in Deutschland seit dem Jahr 2000. Die Finanzmarktkrise wird aber voraussichtlich den Erlös aus dem Börsengang schmälern. Die zum Verkauf stehenden 24,9 Prozent am Bahn-Verkehrsbereich DB Mobility Logistics (DBML) wurden laut Bankern zwar mit mehr als fünf Mrd. Euro bewertet.
Davon muss allerdings - wie bei Börsengängen üblich - noch ein Abschlag abgezogen werden. Dieser werde aber angesichts der Unruhe an den Finanzmärkten sicher höher ausfallen als in weniger turbulenten Zeiten.
Erlös von bis zu 4,5 Milliarden Euro
Ein "Discount von zehn bis 15 Prozent ist sicherlich nicht aus der Luft gegriffen", hieß es. Damit ergäbe sich ein Erlös von 4,25 bis 4,5 Mrd. Euro. "Die Resonanz der bisher angesprochenen Investoren ist sehr gut." Angesichts des Börsenumfelds müsse man aber Zugeständnisse machen. Experten hatten zuletzt nur noch einen Ertrag von vier bis fünf Mrd. Euro erwartet. Im April hatte der deutsche Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) noch mit einem Emissionserlös von bis zu acht Mrd. Euro gerechnet.
Der Beginn der Zeichnungsphase für Privatanleger in Deutschland ist für den 13. Oktober geplant.
Der aus der Kapitalerhöhung stammende Teil der Emissionserlöse soll für das weitere Wachstum des DBML-Konzerns verwendet werden. (Reuters, AP, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27./28.9.2008)