Rom - Die letzte Hürde ist bewältigt: Auch die Flugbegleiter der Alitalia haben am Montag dem Rettungsplan für die bankrotte Alitalia zugestimmt. "Wir haben unterzeichnet, doch es gibt nichts zum Feiern", sagte Gewerkschafts-Chef Antonio Di Vietri. "Wir haben aus Verantwortungsbewusstsein gefeiert, doch es ist eine schwierige Phase. Jeder dritte Kollege wird seine Stelle verlieren. Andere werden umziehen müssen, um ihren Job zu retten", sagte Di Vietri.

Damit hat die Investorengruppe CAI, die die Alitalia übernehmen und retten will, die letzte Hürde bestanden. Die neue Alitalia könnte bereits am 1. November gegründet werden. Wenn Brüssel die Teilung der Alitalia nicht anerkennt, müsste die CAI auch die Altschulden übernehmen.

Der Rettungsplan der Alitalia sieht die Streichung von 3250 Jobs vor. Die rund 900 Flugkapitäne werden einen Managervertrag erhalten, die Piloten Verträge wie das übrige Personal. Im Gespräch ist zudem eine Kapitalbeteiligung von Lufthansa oder Air France/KLM.

In Deutschland ist die Fusion von Condor, Germanwings und TUIFly gescheitert. Damit ist nach langem Ringen die Bildung einer Dreiergruppe vom Tisch. Condor soll nach Angaben von Thomas Cook selbstständig bleiben. Condor gehört mehrheitlich Thomas Cook, 25 Prozent hält die Lufthansa. Germanwings gehört Eurowings, an der auch Lufthansa rund die Hälfte besitzt. TUIfly ist Tochter des TUI-Konzerns. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.9.2008)