Abgesehen von der Frage, ob sie nicht bereits unziemlichen Einfluss nehmen - vor Monaten wurde im Parlament Wolfgang Schüssel gehuldigt, die wie in St. Hanappi erhobenen Schals trugen das Giebelkreuz-Logo -, stiften Mäzene und Konzerne dort, wo sie dürfen, Sinn.

Die Casinos finanziere den (Spitzen-)Sport auf gesetzlich geregelte Weise. Red Bull kaufte den kaputten Salzburger Verein. Fehlt nur noch normales Gras im neuen Stadion und die Verletzungen werden weniger und die Erfolge mehr werden. Auch Stronach rettete 1999 die von Rudolf Streicher an den Rand des Konkurses manövrierte Austria. Das Stadionprojekt am Rande Wiens in Rothneusiedl scheiterte eher an der Unentschlossenheit Michael Häupls.

Und Raiffeisens Chef-Landesjägermeister Christian Konrad hat nicht nur ein Händchen für Hasen. Er verknüpft die grüne Krake mit Identitätsstiftern wie Hermann Maier, Markus Rogan und dem ÖFB-Team und setzt die eigene Tradition fort. Der Ex-Chef der zentralen Konzernwerbung, Karl-Heinz-Oertel, etablierte Ende der 1960er das Sportsponsoring in Österreich mit Niki Lauda, der Österreich-Rundfahrt und Rapid (1970!).

Also wofür danken? Für verdeckte Parteienfinanzierung statt klarer Abhängigkeit a la LIF? Willi Molterer/Werner Faymann statt Gunnar Prokop/Peter Pacult? Wenn schon Sprachlosigkeit, dann sollte sie wenigstens unterhaltsam sein. (Johann Skocek; DER STANDARD Printausgabe 29. September 2008)