Belgrad - Der serbische Präsident Boris Tadic sieht in den Reaktionen auf seine jüngsten Aussagen zum Kosovo eine "falsche Interpretation". Zuvor hatte er in einem Fernsehinterview erstmals eine Teilung des Gebietes nicht ausgeschlossen. Er sei bereit, diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, vorausgesetzt man habe zuvor alle anderen Optionen ausgeschöpft, hatte Tadic am Montagabend erklärt. Seine Äußerungen trafen auf heftige Ablehnung in Pristina und Kritik von serbischen Oppositionspolitikern.

Serbien vertrete nach wie vor eine Politik der Einheit, präzisierte Tadic am Dienstag. Diese sei auf die Bemühungen um die Einholung eines Rechtsgutachtens des Internationalen Gerichtshofes zum Kosovo ausgerichtet. Dadurch würde der Schwerpunkt in der Kosovo-Frage vom politischen in den juridischen Bereich verlagert, meinte er. Auch würde sich Serbien weiterhin für eine substanzielle Autonomie des Kosovo einsetzen. Belgrad werde die Unabhängigkeit des Kosovo aber nie anerkennen und werde dagegen mit allen politischen Mitteln ankämpfen, wurde der serbische Staatschef vom TV-Sender B-92 zitiert. (APA)