Mit Mosaiksteinen drückt er sich aus: Der französische Street-Art-Künstler ist mit den "Space Invaders" weltweit zu sehen.

Foto: Standard/MQW

Wien - Die Aliens sind zurück! Der französische Künstler "Space Invader", der sich seit den 80er-Jahren mit Mosaikkunst beschäftigt, ist nun auch in Wien angelangt.

"In Paris sieht man viel Kunst, auch Hausnummern und Straßenschilder, die aus Fliesen gemacht sind. Ich glaube, es es war schon immer in seinem Unterbewusstsein, diese Pixelbilder zu machen und mit ihnen die ganze Welt zu besiedeln", meint Nicolas Platzer alias 401RUSH, einer der zwei Kuratoren der Street Art Passage.

Street-Art schmückt nun die Passage des MuseumsQuartiers im Rahmen des Projekts "Betonblumen". Dazu wurde der Aufgang zum Quartier in der Breite Gasse gewählt. "Die Werke sollen zwar auf der Straße bleiben, aber mehr Gewicht bekommen. Kurz: Street-Art soll nicht mehr als Vandalismus angesehen werden." Das wollen Jogi Neufeld und Platzer, die Kuratoren der Passage, erreichen. Fünfmal im Jahr gestaltet ein Künstler einen Teil der Passage.

Die Bilder zeigen sogenannte "Space Invaders", die in über 30 Ländern zu sehen sind. Der Künstler benutzt den urbanen Raum als Spielfläche für seine Kunst und macht sich ein Spiel daraus, möglichst viele Punkte zu erreichen. Jede Stadt hat eine "Invasionmap", die sogleich Spielplan ist und die Orte der Pixelbilder anzeigt.

Vor zwei Jahren startete der anonyme "Space Invader" eine "Invasion" in Wien, die Brücke des MQ ist zu seinem permanenten Werk geworden. Sie führt in den 7. Wiener Gemeindebezirk, der als Zentrum der Wiener Street-Art-Szene gilt. Doch hat diese Kunst bessere Chancen als Graffiti, sich in der Gesellschaft zu etablieren?

"Graffiti hat, seit es in den 80ern nach Europa gekommen ist, einen Vandalismus-Aspekt. Street-Art dagegen kann auch etwas Hübsches sein. Es sagt politisch etwas aus, ist aber leichter zu verstehen und findet darum den Weg in Galerien. Graffiti hat noch den rebellischen Hintergrund", so Neufeld.

"Es wird immer Personen geben, die nie offizielle Stellung zu ihren Werken nehmen und lieber ihr Geld als Grafiker verdienen. Künstler, die behaupten, sie wollen sich nicht 'prostituieren' lassen. Aber so denken die wenigsten." Die beiden Kuratoren hoffen, dass die "Space Invaders" erst der Anfang einer erfolgreichen Street-Art-Invasion in Wien sind. (Selina Thaler Mathias Huber/DER STANDARD Printausgabe, 30. September 2008)