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Die Europäische Kommission hat eine zufriedene Halbzeitbilanz zum Fortschritt ihres Programms i2010 gezogen. Dabei handelt es sich um eine Agenda zur Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien, die eine lückenlose Vernetzung der europäischen Informationsgesellschaft vorsieht.

Europa auf dem Vormarsch

Die Kommission kommt zu dem Schluss, dass Europa "auf dem Weg zur nächsten Internetgeneration die Führung übernehmen könnte." Bereits jetzt seien mit beinahe 100 Mio. mehr Breitbandanschlüsse vorhanden als etwa in den USA. 70 Prozent der ländlichen Bevölkerung in den 27 EU-Mitgliedsstaaten habe Zugang zu Breitbandnetzen und der Versorgungsgrad steige stetig in Richtung Vollversorgung. Ein einheitlicher digitaler Markt fehle jedoch nach wie vor, weshalb auf dem Weg zu Web 3.0 weitere Anstrengungen unternommen werden müssten.

Web 3.0

"Das Internet der Zukunft wird unsere Gesellschaft radikal verändern. Web 3.0 bedeutet, dass Geschäft, Unterhaltung und soziale Vernetzung überall und jederzeit nahtlos über schnelle, zuverlässige und gesicherte Netze möglich sind. Es bedeutet das Ende der Trennung zwischen Mobilfunk- und Festnetzanschluss", meint EU-Medienkommissarin Viviane Reding. Allerdings müssten vorhandenes Know-how und Netzkapazitäten genutzt werden, um das Web 3.0 im Sinne von i2010 voranzutreiben. Daraus ergäben sich nicht nur Pflichten, sondern auch vielfältige Chancen für die europäische Wirtschaft. Neue Technologien, die eine drahtlose und interaktive Vernetzung vorsehen, erfordern einen flächendeckenden Ausbau der Internet- bzw. Breitbandversorgung.

Mehr Potenzial

Der europaweite Netzausbau bietet den Beratungsunternehmen Micus  und WIK-Consult  zufolge das Potenzial, bis zu zwei Mio. neue Arbeitsplätze zu schaffen. "Der Zugang zu einer leistungsfähigen Breitband-Infrastruktur für Gewerbetreibende und Privatanwender ist eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Erzielung eines nachhaltigen Wachstums", betont Micus-Geschäftsführer Martin Fornefeld.

Neue Jobs

Demzufolge würden die entscheidenden volkswirtschaftlichen Effekte durch neue Dienste und Applikationen in der Wirtschaft wie e-Commerce oder e-Government erzielt. 2006 habe die Breitband-Nutzung bereits einen Wachstumsbeitrag von 0,71 Prozent (82,4 Mrd. Euro) geleistet und rund 100.000 neue Arbeitsplätze in Europa geschaffen. Bis 2015 könne sich dieses Wachstum potenzieren, sollten Wirtschaft und Politik ihre Bestrebungen zum Ausbau von Web 3.0 vorantreiben. Aufgrund der Verbreitung einer Breitband-Infrastruktur und neuer Online-Dienste seien jährlich bis zu 340.000 neue Jobs möglich.(pte)