Wien/Tirana - Der Verbund und die niederösterreichische EVN werden in Albanien gemeinsam ein Flusskraftwerk um 160 Mio. Euro errichten. Der Konzessionsvertrag mit der albanischen Regierung für das Laufkraftwerk Ashta am Fluss Drin sei heute, Dienstag, unterzeichnet worden, teilte der Verbund mit. An der Projektgesellschaft seien beide Unternehmen je zur Hälfte beteiligt. Ashta ist das erste gemeinsame Auslandsengagement von Verbund und EVN.

Bei dem Projekt geht es um die Errichtung und den Betrieb eines Laufkraftwerks südlich von Shkoder, der viertgrößten albanischen Stadt. Das Kraftwerk soll eine installierte Leistung von 48 MW haben. Geplant ist eine jährliche Erzeugungsmenge von 230 GWh, das entspricht etwa einem Viertel des Kraftwerks Freudenau. Die Inbetriebnahme wird für 2012 erwartet.

Der im Kraftwerk Ashta erzeugte Strom wird für eine Laufzeit von 15 Jahren zu 100 Prozent vom staatlichen Energieversorger KESH (Korporata Elektroenergjetike Shqiptare) abgenommen, danach kann verlängert oder frei verkauft werden.

Dem Projekt liegt der erste Großwasserkraftwerks-Konzessionsvertrag der Republik Albanien mit ausländischen Partner zugrunde, die Konzessionsdauer inklusive Errichtungsperiode beträgt 35 Jahre.

Bestbieter

Die albanische Regierung hatte am 15. Jänner 2008 mit dem Ausschreibungsverfahren begonnen. Der Verbund setzte sich dann in einem Bieterverfahren gegen internationale Konkurrenz durch und wurde schließlich im Juli 2008 von der albanischen Regierung als Bestbieter für das Projekt im Norden Albaniens ausgewählt.

Ashta ist die letzte Kraftwerksstufe in einer Kette von drei bestehenden Kraftwerken und nutzt die Fallhöhe zwischen dem vom Fluss Drin gespeisten Spathara-Stausee und der Mündungsstelle des Drin in den Buna.

Für das Laufkraftwerk Ashta wird die so genannte Straflo-Matrix eingesetzt: Statt einer großen Turbine werden bei dieser neuen Technologie mehrere kleine eingesetzt. Dadurch wird es möglich, auch geringe Strömungsgeschwindigkeiten zu nutzen und so die Effizienz zu steigern. Positiver Zusatzeffekt ist die verkürzte Errichtungszeit. (APA)