Rundumerneuerung

Im Dezember bringt Adobe seine rundum erneuerte Creative Suite 4 in deutscher Sprache in sechs Editionen mit 13 Programmen und fünf Zusatz-Tools auf den Markt. Neben zahlreichen kleineren Verbesserungen, die vor allen die Workflows verkürzen sollen, gibt es in den einzelnen Programmen auch jede Menge neuer Funktionen, wie das intelligente Skalieren in der Bildbearbeitungs-Software Photoshop, die Spracherkennung im Video-Schnittprogramm Premiere oder das Preflight-Tool der Publishing-Software InDesign.

Bridge

Zentrales Tool ist wie bereits bei den Vorgänger-Versionen die Bridge, die zur Ansicht und Organisation von Dateien und Projekten dient. Neu ist dabei unter anderem die Integration von Apple Spotlight und Windows Desktop Search, sodass indexierte Dateien auch in der Bridge gefunden werden.

Screenshot: Adobe

Photoshop

Die neue Version von Photoshop und der Extended-Version bieten vor allem zahlreiche Neuerungen, welche etwa das Arbeiten mit Masken oder der Bildanpassung vereinfachen sollen. Während die Werkzeugpalette auf den ersten Blick weitgehend gleich geblieben sein dürfte, hat Adobe in sämtlichen Programmen nun Tabs eingeführt, die ein rasches Wechseln zwischen verschiedenen geöffneten Dokumenten erlauben.

Screenshot: Adobe

Schneller Zugriff auf Einstellungen

Einstellungen wie Farbbalance, Tonwertkorrektur oder Sättigung können nun in der neuen Palette "Anpassungen" am rechten Bildrand auf einen Klick erreicht werden. Neu ist die Funktion "Vibrance", mit der die Sättigungs-Funktion für Portraitfotos verbessert wurde. Wurde bisher die Sättigung bei einem Portraitfoto erhöht, erreichte der Hautton schnell eine sehr unnatürliche Farbe. Mit Vibrance wird die Hautfarbe sanfter angepasst. Die Korrekturen werden automatisch in neuen Ebenen angelegt, sodass jede Korrektur nachträglich verändert oder wieder rückgängig gemacht werden kann.

Farbton, Sättigung und Tonwertkorrektur können nun zudem direkt im Bild durch Ziehen des Mauszeigers verändert werden. Im Bedienfeld "Masken" können pixel- und vektorbasierte Masken erstellt werden.

Screenshot: Adobe

Vorschau

Eine praktische Verbesserung ist auch die neue Vorschau-Funktion der Kopierstempels und des Reparaturpinsels. Über dem Mauszeiger wird nun eine Vorschau der Quell-Pixel angezeigt, die geklont werden sollen. Auch bei der Arbeit mit Masken kann beispielsweise der von der Maske ausgeblendete Bildbereich angezeigt werden, um Bildkanten besser bearbeiten zu können. Bislang musste man immer zwischen den Bereichen umschalten, wobei der jeweils andere nicht zu sehen war.

Screenshot: Adobe

Intelligentes Skalieren

Ein beeindruckendes neues Feature ist das intelligente Skalieren von Bildern. Dabei erkennt Photoshop Bereiche, die leicht skaliert werden können wie beispielsweise Himmel oder Meer. Das Foto kann dann beliebig aufgezogen werden. Zwischen einzelnen Objekten wie etwa Personen werden die Abstände vergrößert oder verringert, ohne die Objekte selbst zu verändern. Die Bildbereiche, die unverändert bleiben sollen, können auch manuell ausgewählt werden.

Screenshot: Adobe

Schwenken, Zoomen, Drehen

Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, Fotos für eine einfachere Bearbeitung zu drehen. Dabei werden allerdings nicht die Bilddaten verändert wie bei der bisherigen Funktion "Arbeitsfläche drehen". Die Pinselgröße kann nun direkt auf der Arbeitsfläche verändert werden, die Größe der Pinselspitze kann dabei stufenlos geregelt werden und wird sofort angezeigt.

Überarbeitet wurde auch die stufenlose Zoom-Funktion sowie die direkte und nicht destruktive Bearbeitung der Raw-Daten. Die neue Version des Plug-ins Camera Raw 5 ermöglicht Korrekturen und die Vignettierung nach dem Freistellen, unterstützt TIFF- und JPEG-Dateien und ist zu über 190 Kameramodellen kompatibel.

Screenshot: Adobe

Premiere

Mit OnLocation können im Video-Editing-Tool Premiere nun Metadaten für die Clips vergeben werden. So können mit der neuen Spracherkennung etwa textbasierte Metadaten erstellt werden, die nicht nur zur besseren Verwaltung von Sequenzen dienen sollen, sondern bei zukünftiger Unterstützung auch zum Auffinden in Suchmaschinen herangezogen werden können.

Videomaterial kann nun ohne Konvertierung nativ in den digitalen Formaten AVCHD, P2, XDCAM EX und XDCAM HD bearbeitet werden. Aus Premiere heraus können nun SWF-Versionen beispielsweise von DVD-Menüs für die Veröffentlichung im Web erstellt werden. Blu-ray-Discs können in HD-Qualität erstellt werden.

Screenshot: Adobe

Spracherkennung

Besonders erwähnenswert ist die neue Spracherkennungsfunktion in Premiere. Dabei wird direkt von der Tonspur die Sprache in Text umgewandelt. Jedes einzelne Wort wird mit einem Timecode versehen, sodass Nutzer lediglich auf ein Wort klicken müssen, um im Clip an die entsprechende Stelle zu springen. Das Videomaterial kann auch auf Basis dieses Skripts geschnitten werden.

Ebenfalls neu ist die Codierung des Videomaterials im Hintergrund. Die Projekte geben in einer bestimmten Reihenfolge im Adobe Media Encoder in unterschiedliche Formate aus, gleichzeitig kann in Premiere weiter gearbeitet werden. Damit das reibungslos funktioniert ist allerdings ein entsprechend leistungsstarkes System notwendig.

Screenshot: Adobe

Illustrator

Im Zeichenprogramm Illustrator können nun bis zu 100 Zeichenflächen gleichzeitig geöffnet werden, aus denen Inhalte auch flexibel überlappt oder ausgetauscht werden können. Neu sind unter anderem die Einstellung der Verlaufstransparenz, die Separationsvorschau der vorhandenen Farbtöne und eine flexible Verlaufserstellung.

Screenshot: Adobe

Neues Bedienfeld

Im Bedienfeld "Aussehen" können die Eigenschaften von Objekten nun direkt bearbeitet werden, ohne auf die Felder Ecken, Konturen oder Fläche zugreifen zu müssen. Überarbeitet wurden auch die Grafikstile, die Schnittmasken wurden vereinfacht.

Screenshot: Adobe

InDesign

Im Desktop-Publishing-Tool InDesign wurde unter anderem das sogenannte Preflight-Tool integrierte, das Nutzer auf Stellen aufmerksam macht, die im Druck Probleme machen könnten, wie beispielsweise Fenster mit Textüberhang.

Um die Hilfslinien zu verringern, wird nun beispielsweise bei der Skalierung und Anordnung mehrerer Bilder angezeigt, wann der richtige Abstand oder die entsprechende Größe erreicht wurden, die mit dem davor angepassten Bild festgelegt wurden. Nur wenn der definierte Abstand zwischen Bildern erreicht wurde, wird eine Hilfslinie angezeigt.

Screenshot: Adobe

Integration mit Flash CS 4

Um Anwendern die Umsetzung der Online-Auftritte von Print-Produkten zu erleichtern, können nun aus InDesign heraus Flash-Animationen erstellt werden. InDesign-Dokumente können dabei als XFL-Datei exportiert und im neuen Flash CS4 Professional geöffnet werden.

Verfügbarkeit

Die Produktbundles und Einzelversionen sollen auf Deutsch ab Dezember 2008 erhältlich sein. Der Preis für die Adobe Creative Suite 4 Design Premium wird 2.199 Euro betragen, die Creative Suite 4 Web Premium soll für 1.899 Euro erhältlich sein. Die Creative Suite 4 Production Premium kostet 2.099 Euro und die Creative Suite 4 Master Collection soll um 2.999 Euro verkauft werden, (Preisangaben exklusive Mehrwertsteuer). Welche Einzelprodukte in den Suites enthalten sind und weitere Neuerungen sind auf der Adobe-Homepage abrufbar. (Birgit Riegler) 

Screenshot: Adobe