Nikosia - Der zypriotische Präsident Dimitris Christofias hat eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, die zur weiteren Entspannung zwischen griechischen und türkischen Zyprioten beitragen könnten. Unter anderem schlug er die Abschaffung der jährlichen Herbstmanöver der griechisch-zypriotischen Nationalgarde im Süden und des türkischen Militärs im Norden der geteilten Mittelmeerinsel vor. "Ich schlage zudem die völlige Entmilitarisierung der Altstadt von Nikosia sowie die Bildung einer entmilitarisierten Zone vor", sagte Christofias bei einer Rede vor dem Europarat am Vorabend, die am Mittwochmorgen im zypriotischen Fernsehen gezeigt wurde.

Christofias und der türkisch-zypriotische Volksgruppenführer Mehmet Ali Talat führen seit einigen Wochen Gespräche zur Wiedervereinigung Zyperns und wollen sich erneut am 10. Oktober treffen. Ziel der Gespräche ist die Bildung einer Föderation zwischen dem griechisch- zypriotischen Süden und dem türkisch-zypriotischen Norden.

Zypern ist seit 34 Jahren geteilt. Die Inselrepublik gehört seit dem 1. Mai 2004 zur Europäischen Union. Die international anerkannte Regierung in Nikosia kontrolliert jedoch nur den Süden der Insel. Die Türkische Republik Nordzypern wird ausschließlich von der Türkei anerkannt. Die Türkei hatte den Nordteil im Juli 1974 nach einem Putsch der Griechen besetzt und unterhält dort rund 35.000 Besatzungstruppen. (APA/dpa)