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Hermann Maier (li) und Michael Walchhofer sind hungrig auf die neue Saison.

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Hermann Maier, Frauenschwarm.

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Mario Scheiber (li) mit Hans Grugger und Begleitung.

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Anfang dieser Woche fand die kulinarische Präsentation der neuen Iglo-Werbespots unter dem Motto "Iglo schmeckt so - wie so!" im "Studio 44" der österreichischen Lotterien in Wien statt. derStandard.at ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, fischte sich bei großem Gedränge den einen oder anderen ÖSV-Star heraus um zweieinhalb Wochen vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden ein paar Worte über Training, Material, Befindlichkeiten, Form und Saisonziele zu wechseln. Teil eins der zweiteiligen Serie mit den Speedspezialisten Hermann Maier, Mario Scheiber und Michael Walchhofer...

derStandard.at: In etwas mehr als zwei Wochen, am 26. Oktober startet der alpine Weltcup mit dem Riesentorlauf in Sölden. Wie zuversichtlich ist Hermann Maier für die neue Saison?

Hermann Maier: Ich bin recht zufrieden mit der Vorbereitung, nur zum euphorisch werden ist es sicherlich noch zu früh, weil man ja schon in den letzten Jahren gesehen hat, dass es nicht sehr einfach war. Ich hoffe, dass es noch ein Stück besser wird, dann bin ich schon sehr zufrieden.

derStandard.at: Wie zuversichtlich sind sie, dass das Material heuer passt?

Hermann Maier: Das war letztes Jahr schon sehr gut. Es ist klar, wenn man das Material wechselt, wie ich letztes Jahr, dass das auch eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Heuer brauche ich mir deswegen keine Gedanken machen. Ich konzentriere mich nur auf's Skifahren. Also wenn's so passt, wie letztes Jahr, dann bin ich eigentlich schon sehr zufrieden.

derStandard.at: Die Saisonziele? Weltcup, WM?

Hermann Maier: Der Gesamtweltcup ist eigentlich schon lang nicht mehr mein Ziel. Die letzten drei Jahre schon nicht mehr. Mein großes Ziel ist es, noch einmal ein Weltcuprennen zu gewinnen. Das ist es.

derStandard.at: Und welches wäre ihnen da recht?

Hermann Maier: Also, wenn ich das erste gewinne, dann höre ich gleich auf. Aber warten wir einfach ab. (lacht)

derStandard.at: Wie zuversichtlich ist Mario Scheiber für die Saison? Sind die Knie- und Schulter-Verletzungen von ihrem Trainingssturz im März in Maria Alm auskuriert?

Mario Scheiber: Von der Verletzung her geht es mir wieder relativ gut, ich spür zwar ab und zu noch was und die Kraft in der linken Schulter ist auch noch nicht ganz so wie vorher, aber das behindert mich eigentlich nicht beim Skifahren. In den schnellen Disziplinen bin ich sehr zufrieden, nur im Riesentorlauf habe ich noch ein bissl Nachholbedarf. Ich hoffe, dass ich das in den nächsten zwei Wochen noch ausmerzen kann.

derStandard.at: Bis zum Auftakt in Sölden ist noch etwas Zeit, wie schätzen sie ihre Chancen ein? Werden sie vorne dabei sein können?

Mario Scheiber: Zuerst muss ich überhaupt einmal dabei sein, weil ich eben durch die Verletzung aus den top 30 rausgefallen bin. Ich bin daher kein Fixstarter und deswegen muss ich mich erst wieder zurückkämpfen. Erstens einmal ist es wichtig, dass ich mich überhaupt qualifizieren kann, ob es dann für ganz vorne reicht, wird man dann ohnehin sehen. Mal schauen, wie es in den nächsten Wochen weiter geht, ob die Form ansteigend ist oder nicht.

derStandard.at: Sind aus den Ergebnissen der Trainingsläufe schon irgendwelche Tendenzen absehbar? 

Mario Scheiber: Das Training ist schon sehr wichtig und wir sind auch bei unterschiedlichsten Verhältnissen gefahren, aber das Ganze ist noch ein wenig gewöhnungsbedürftig, zumindest bei mir, ich fühle mich noch nicht so sicher wie ich mich letztes Jahr um diese Zeit gefühlt habe, ich muss jetzt einfach versuchen, dass ich mich langsam "zuwetast", einfach sicher am Ski stehen und dann müsste es eigentlich passen.

derStandard.at: Mit dem Material zufrieden? Haben sie auch schon den neuen „Doppeldecker" von Atomic ausprobiert?

Mario Scheiber: Ja ich bin letzte Saison im Februar schon im Riesenslalom mit dem Ski unterwegs gewesen. Ich bin in Whistler Mountain schon sehr schnell unterwegs gewesen, war bei der Zwischenzeit im zweiten Durchgang ganz vorne dabei, bin dann aber leider ausgeschieden. Man muss vorsichtig sein, weil die Verhältnisse verschieden sind, bei den damaligen Verhältnissen hat das gut funktioniert. Ich habe aber noch keine Erfahrungen, wenn der Schnee richtig aggressiv wird. Man muss aber bei solchen Bedingungen auch trainieren, weil jeder Ski auf jedem Schnee anders reagiert. Deshalb muss man auch ein bissl vorsichtig sein und genug Material probieren, damit man auch für jeden Schnee, für jede Piste den richtigen Ski hat.

derStandard.at: Ihre Ziele für die Saison?

Mario Scheiber: Ich möchte im Super G wieder dort anschließen, wo ich letzte Saison aufgehört habe. Oder auch das Ergebnis aus der Abfahrt in Kitzbühel bestätigen. In der Abfahrt muss ich mich aber auch erst wieder zurückkämpfen. Falls es mit Sölden noch nicht klappt, habe ich noch etwas Zeit, mich auf die Amerika-Rennen vorzubereiten und bis Val d'Isere im Dezember wird's dann schon passen.

derStandard.at: Wie schätzt Michael Walchhofer die "Wunderwaffe Doppeldecker" ein?

Michael Walchhofer: An und für sich schon eine sehr interessante Entwicklung. Vor allem im technischen Bereich, Slalom und Riesenslalom war er auch schon letzten Winter im Einsatz und hat auch Stockerlplätze heraus gefahren, auch im Slalom. In Super-G oder Abfahrt haben wir ihn aber erst jetzt in Chile probiert und ich denk, interessant wird der Ski dann werden, wenn es ganz, ganz unruhig ist und vielleicht eisig, bei weichen Pisten bringt er eher nichts. Aber es wird sich erst herausstellen, in Kitzbühel zum Beispiel, ob es so ist, wie wir denken.

derStandard.at: Aber ihr kommt gut damit zurecht, oder gibt es da individuelle Unterschiede?

Michael Walchhofer: Bei mir hat es letzte Saison vor allem im technischen Bereich nicht ganz so funktioniert, weil der Ski nicht so ganz auf mich abgestimmt war. Es ist ein Unterschied, ob der Läufer 80 oder 100 Kilo hat, weil da nämlich andere Kräfte wirken, ich war für den Ski einfach ein bissl zu schwer. Aber jetzt haben sie es auch für mich ganz gut hingebracht. Aber was der Ski dann bei Abfahrt oder Super G unter Rennbedingungen wirklich kann, das muss man erst sehen. Es ist natürlich ein großer Unterschied, ob Trainings- oder Rennverhältnisse herrschen.

derStandard.at: Das Training stimmt sie zuversichtlich für die Saison?

Michael Walchhofer: Sehr eigentlich. Es ist soweit alles gut verlaufen, konditionell sowieso. Ich hab versucht, viel im technischen Bereich zu machen und es schaut aus, als wäre mir das ganz gut gelungen. Ich hab zwar nicht besonders viel Riesenslalom trainiert, aber das was ich gemacht habe, das hat super hingehauen. Ich hab auch die Motivation, dass ich mich für den Riesentorlauf qualifiziere.

derStandard.at: Und die Kombi ist auch eine Thema?

Michael Walchhofer: Auf jeden Fall. Aber das hat absolut nicht Priorität. Ich werde mich heuer wieder auf Riesenslalom, Super G und Abfahrt konzentrieren. Slalom zu trainieren ist schon ein ganz ein eigener Bereich. Und wenn man ganz vorne mitfahren will, erfordert das dann doch sehr viel Zeitaufwand. (Thomas Hirner, derStandard.at, 8. Oktober 2008)

Teil zwei erscheint am Freitag. Dabei erzählen uns Rainer Schönfelder, Mario Matt und Manfred Pranger, wie es bei den Technikern läuft...