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Baturina will ein Tiroler Dach überm Kopf

Foto: AP/ALEXANDER NATRUSKIN

Innsbruck - Emilio Stock, Anwalt der russischen Milliardärin und Tirol-Liebhaberin Jelena Baturina, gab sich nach der Sitzung der Grundverkehrskommission am Mittwoch zuversichtlich. In seinem Akt habe er eindeutige "wirtschaftliche Interessen" am Erwerb der Luxusvilla in Aurach dargelegt.

Für den Grundverkehrsreferenten Hermann Riedler schien das allerdings nicht gegeben: Er erhob im Frühjahr Einspruch. Die Behörde will zu viele Freizeitwohnsitze verhindern. In erster Instanz war dem Kauf bereits zugestimmt worden.

Baturina wolle ihr Geld in Tirol ausgeben

Für Anwalt Stock ist der Einspruch unverständlich: Baturina wolle ihr Geld in Tirol ausgeben, eine Hotelkette sei bereits angedacht. Auch kulturell will sich die Frau des Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow einbringen: Diesen Sommer sei Stevie Wonder gratis in Kitzbühel aufgetreten, schon bald könnte Elton John in Tirol singen.

Der Vorsitzende der Grundverkehrskommission, Christian Visinteiner, wollte die Entscheidung seiner Behörde am Mittwoch noch nicht publik machen. Dass die Villa aber von einer Tourismusgesellschaft gekauft werden soll, erscheine ihm seltsam: "Die feine Art ist das sicher nicht. Wenn man nichts zu verbergen hat, kann man auch normal ansuchen."

Anwalt Stock glaubt, einen weiteren Punkt für seine Mandantin gelandet zu haben: Auch das "öffentliche Interesse" am Kauf der Villa durch Baturina sei gegeben: So habe etwa Ex-Landeshauptmann Herwig van Staa eine schriftliche Unterstützungserklärung für die Russin abgegeben. Verständnis für das strenge Grundverkehrsgesetz hat Stock ohnehin nicht. Der Bescheid der Kommission soll in den nächsten Tagen zugestellt werden.(Verena Langegger/ DER STANDARD Printausgabe 9.10.2008)