Innsbruck/Linz - Trotz des Lkw-Nachfahrverbots, das seit Oktober 2002 für das Winterhalbjahr aufrecht ist, liegen die Schadstoffemissionen im Tiroler Inntal weiterhin über den zulässigen Grenzwerten. "Das Fahrverbot war notwendig, hat aber nicht den gewünschten Erfolg gebracht", sagt Umweltlandesrat Hannes Gschwentner (SP).

Laut jüngster "Statuserhebung" der Abteilung für Luftgüte lag 2002 der Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid in Vomp bei 61 Mikrogramm. Der Grenzwert liegt derzeit bei 55. Am Montag und vergangenen Freitag waren an der Messstelle Vomp zudem Überschreitungen des Tagesgrenzwertes für Stickoxid zu verzeichnen. Der Halbstundenmittelwert kletterte am Vormittag jeweils über die zulässige Marke von 200 Mikrogramm ("belastet"). Am Wochenende, während des Lkw-Fahrverbots, lagen die Werte unter dem Grenzwert.

Verbot steht an

Die Landesregierung erwägt nun erstmals die Einführung eines sektoralen Fahrverbotes zwischen Hall und Kundl. Ab April, sobald das Nachtfahrverbot endet, wird der Lkw-Transport bestimmter Güter - vor allem von Altglas, -metall oder -papier und eventuell von Getreide - verboten.

Der Klubobmann der oberösterreichischen Grünen, Rudi Anschober, möchte einen Transitgipfel in Linz. "Dabei soll von den hauptbetroffenen Regionen ein gemeinsames Maßnahmenpaket geschnürt werden", erklärte Anschober vergangenen Freitag. (bs, sf/DER STANDARD, Printausgabe, 25.2.2003)