Die österreichischen Bau-, Immobilien- und Internetunternehmer Soravia - gescheitert im Rennen um eine österreichische TV-Lizenz - haben für ihre beiden Sender tv.berlin und tv.münchen ein recht sonderbares Format gestrickt. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein.

Ab 14. März läuft täglich eine Stunde die Realitysoap "Kommune - fünf Frauen und ein Mann". Die einzige männliche Rolle ist mit einem gewissen Rainer Langhans besetzt, ehemaliger Bewohner der legendären Berliner Kommune I und mittlerweile 62 Jahre alt. Bei den fünf Frauen handelt es sich um seine ständigen Lebensgefährtinnen. Die sechs sind seit Montag in einer Münchner Wohnung und bleiben eine Woche - für 15 Folgen.

Ob das so lustig wird wie bei den "Osbournes", an denen man sich offenbar orientiert hat, bleibt abzuwarten. Langhans scheint jedenfalls - erwartungsgemäß - ein recht eigenwilliger Typ zu sein. In der Welt beschreibt er die Vorzüge, wenn man ständig gefilmt wird: "Im Container brauchst du dich um nichts mehr zu kümmern, musst dich gerade mal mit den anderen Bewohnern über das Essen absprechen."

Keine Zweifel hegt der gute Mann auch angesichts des Sinns des fröhlichen Treibens: Immerhin seien "Millionen von Therapeuten" von außen zugeschaltet. So wie es aussieht, hat er die auch dringend nötig.

tv.berlin ist übrigens seit kurzem auch digital auf Astra zu sehen. (prie/DER STANDARD, Printausgabe vom 26.2.2003)