Bagdad/New York - "Nichts besonders Aufregendes": Der Kommentar der UN-Waffeninspektoren richtete sich eher an das Weiße Haus, das den Fund einer Bombe vom Typ R- 400, rund 100 Kilometer südwestlich von Bagdad, als neue Bestätigung für die Gefährlichkeit des Irak wertete. Das irakische Militär lässt seit dem 19. Februar ein Areal umgraben, wo es 1991 Sprengköpfe für Biowaffen und Kampfstoffe zerstört haben will, und stieß dabei auf die Bombe. Der Fund ist in einem von mittlerweile sechs neuen Briefen Bagdads an den Chef der UN- Inspektoren, Hans Blix, enthalten. Der sprach von "substanziellen Fortschritten".

Die R-400-Bombe, die eine "unbekannte Flüssigkeit" enthalte, hat ihre Vorgeschichte: 1995 gestand Bagdad Forschungen an Biowaffen ein; nach eigenen Angaben testete der Irak 1989 R-400-Bomben mit biologischen Kampfstoffen und zerstörte später alle 157 dieser Biobomben. Insgesamt sollen 1550 R-400-Bomben hergestellt worden sein, mehr als 1000 wurden zerstört. (DERSTANDARD, Printausgabe, 27.2.2003, red)