Rom (APA) - Ein Gericht in Genua hat einem Elternpaar verboten, seinen neugeborenen Sohn "Freitag" zu nennen, nach dem Eingeborenen in Daniel Dafoes Roman "Robinson Crusoe". Man berief sich auf ein italienisches Gesetz, das Eltern verbietet, für ihren Nachwuchs "schändliche oder lächerliche Namen" zu wählen. Das Urteil ist jetzt auch vom Kassationsgericht, der letzten Instanz im italienischen Justizsystem, bestätigt.

"Freitag" würde dem Kind seine menschlichen Beziehungen erschweren und ihn Hänseleien ausliefern, urteilte das Kassationsgericht. Außerdem beziehe sich der Name auf Crusoes Eingeborenen, der im Roman als einfältiger Mensch dargestellt werde.

Das Gericht beschloss, dass das Kind Gregor heißen soll, wie der Heilige seines Geburtstages. Die Eltern erwiderten, dass in Italien der Männername Sabato (Samstag) und der Frauenname Domenica (Sonntag) zugelassen seien. "Wären wir eine reiche Familie, hätte man keine Einwände erhoben", protestierten die Eltern.

Trotz einiger Ausnahmen sind die Italiener bei der Namenswahl für ihre Kinder meist traditionell. Nach Jahren, in denen exotische Namen hoch im Kurs standen, orientieren sich die Eltern - ob nun katholisch oder nicht - zunehmend an biblischen Gestalten oder an Heiligennamen für ihre Nachkommen. Die beliebtesten Namen für Buben sind demnach Francesco, Alessandro, Marco und Matteo. Bei den Mädchen wählen die Eltern gern die Vornamen Francesca, Chiara, Alessandra, Giulia und Elena.