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Der Vorsitzende des Wirtschaftsberaterstabes des US-Präsidialamtes, Glenn Hubbard geht an die Columbia University

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Washington - Der Vorsitzende des Wirtschaftsberaterstabes des US-Präsidialamtes, Glenn Hubbard, ist am Mittwoch unvermittelt zurückgetreten. Als Nachfolger Hubbards habe Präsident George W. Bush den Wirtschaftsexperten Gregory Mankiw von der Universität Harvard nominiert, teilte das Präsidialamt weiter mit.

Der Rücktritt Hubbards komplettiert eine personelle Neuordnung in finanz- und wirtschafspolitischen Führungspositionen der Regierung von Präsident Bush, der im vergangenen Jahr die beiden führenden Köpfe seines Wirtschaftsteams aus dem Amt gedrängt hatte. Der Bahnmanager John Snow löste dabei Finanzminister Paul O-Neill ab. Der Investmentbanker Stephen Friedman wurde als Führender Wirtschaftsberater im Präsidialamt Nachfolger von Lawrence Lindsey. Der Rücktritt Hubbards werde am Freitag wirksam, teilte das Präsidialamt mit.

Architekt des Konjunkturpakets

Hubbard gilt als Architekt des von Bush angekündigten Konjunkturpakets im Volumen von 695 Milliarden Dollar (646 Mrd. Euro). Gegen das Paket hat sich allerdings im US-Kongress sowohl bei den oppositionellen Demokraten als auch bei gemäßigten Republikaner Widerstand geregt. Zudem hatte Notenbankchef Alan Greenspan die Notwendigkeit des Konjunkturprogramms angezweifelt.

In seinem Rücktrittsschreiben bezeichnete Hubbard seine Entscheidung als schwierigen Schritt, zu dem er sich aus familiären Gründen entschlossen habe. Hubbard hatte den Wirtschaftsberaterstab Bushs seit Mai 2001 geführt. Seinen Dienstsitz hatte er in Washington, während seine Familie weiter in New York lebte. Bushs Amt hatte bereits im Jänner erklärt, dass Hubbard im Laufe des Jahres von seinem Amt zurücktreten wolle, um seine Lehrtätigkeit an der Columbia-Unversität wieder aufzunehmen.

In Presseberichten war Mankiw, der bereits dem Wirtschaftsberaterstab von Präsident Ronald Reagan Anfang der 80er Jahre angehört hatte, als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge Hubbards gehandelt worden. Während Mankiws Forschungen sich vor allem auf Preisangleichung, Verbraucherverhalten, die Finanzmärkte sowie die Währungs- und Steuerpolitik konzentrieren, sind Hubbards Spezialthemen unter anderem öffentliche Finanzen, Volkswirtschaft und Unternehmensfinanzen.(APA/Reuters)