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Wien - Kritik an den heimischen Kreditkartenfirmen wegen Zusatzspesen, hohen Zinsen und intransparenter Kursverrechnungen im Nicht-Euro kommt von der Arbeiterkammer (AK). Viele Konsumenten wüssten überhaupt nicht, dass es neben der Jahresgebühr noch "einige saftige Zusatzspesen" gebe, so AK-Konsumentenschützer Harald Glatz am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Unklar und undurchschaubar seien die Kursverrechnung und Gebühren in Nicht-Euro-Ländern. Die Kreditkartenfirmen verrechneten unterschiedliche Kurse.

Die AK hat im Jänner die Zusatzspesen von Visa, Diners, Mastercard und American Express verglichen. Der Umrechnungskurs für eine Zahlung von 1.000 US-Dollar zum Stichtag 15.1.2003 liege bei Visa bei 963,88, das ergebe somit 1 Prozent Bearbeitungsgebühr. Mastercard rechne dagegen mit 962,62 Euro um. Keine Angaben zur Kursverrechnung machten American Express und Diners. Die Kursrverrechnung sei intransparent, weil sowohl das Umrechnungsdatum als auch der -kurs nicht genau bestimmt seien. Zudem biete dies den Firmen Spielraum für ein "Körberlgeld."

Teuer zu stehen kommen kann einem Kunden eine Teilzahlung mit Kreditkarte: Wer seinen getätigten Einkauf bei der Kreditkartenfirma in Raten abstottere, müsse mit Zinsen zwischen 11,54 (Diners) und 14 Prozent (Visa) im Jahr rechnen. Mastercard und American Express bieten keine Teilzahlung an.

Kritisiert werden auch die Verzugszinsen bei einer säumigen Kreditkarten-Monatsabrechnung. Sei etwa das Konto nicht ausreichend gedeckt,so dass der Betrag wird nicht abgebucht werde, könnten Zinsen bis zu 18 Prozent im Jahr anfallen. Glatz kritisiert, dass bei Zahlungsverzug auch hohe Mahnspesen verlangt werden, für die erste Mahnung beispielsweise mindestens 23 Euro.

Für Barabhebungen an Geldautomaten verrechnen die Kreditkartenfirmen verrechnen im In- oder Ausland zwischen 3 und 4 Prozent des behobenen Betrages, mindestens aber 2,50 und 4 Euro. (APA)