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Vor wenigen Wochen fand in Portland im US-Bundesstaat Oregon das zentrale jährliche Treffen der Linux Kernel-EntwicklerInnen statt: Im Rahmen des Kernel Summits wurde über eine breite Palette von Themen rund um den zentralen Bestandteil des freien Betriebssystems diskutiert.

Sozial

In einem Video-Interview offenbart Kernel-Maintainer Linus Torvalds nun, dass er selbst in solchen Treffen eigentlich wenig technischen Wert sehe. Viele der am Summit besprochenen Themen seien eigentlich Wiederholungen bekannter Diskussionen, die in vielen Bereichen sinnvoller über Mailing-Listen geklärt werden hätten können. Den primären Wert eines solchen Treffens sieht er vor allem im sozialen Faktor, der Community-Bildung, die eben auch zur Open-Source-Welt gehöre.

Qualität

Den thematischen Fokus des Sumits auf den Bereich "Code-Qualität" sieht er eher als Zufall, da sich keine anderen großen Themen aufgedrängt hätten. Die Qualitätsfrage selbst sieht er vor allem im Motivationsbereich verankert, EntwicklerInnen, die wirklich stolz auf ihren Code sind, würden auch die beste Arbeit abliefern, zeigt sich Torvalds überzeugt. Dann komme es auch zu den wenigsten Regressionen, also Problemen, die einen Funktionsverlust gegenüber der Vorgängerversion darstellen.

Straffung

Mit dem aktuellen Release-Zyklus scheint der Linux-"Erfinder" hingegen recht zufrieden zu sein, er selbst hätte diesen zwar gerne noch etwas gestrafft, andere EntwicklerInnen hätten ihn aber überzeugt, dass dies realistisch nicht umsetzbar sei. Weitgehend gleichgültig zeigt sich Torvalds hingegen gegenüber dem aktuell wiedererstarkten Interesse rund um Linux - etwa im Mobilfunk oder auch im Netbook-Bereich.

Egal

Er sei davon so weit entfernt, das ihm das schlicht egal sei. Seine Arbeit konzentriere sich auf gewisse spezielle Bereiche des Kernels, alles was außerhalb dieses liege, lenke ihn nur ab, etwas das er durchaus als Defizit sieht und auch immer wieder dazu führe, dass es im Kernel zu viele Lösungen für ein und dasselbe Problem gebe. (red)