Wien - Zu Zusammenstößen zwischen rechts- und linksorientierten Gruppen ist es am Mittwoch vor dem Parlament im Rahmen einer Demonstration gegen die Wahl des Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf gekommen. Das bestätigte Polizeisprecherin Karin Strycek gegenüber der APA. Demnach habe es bei einer Protestaktion mit rund 100 Teilnehmern vor dem Parlament eine "Störaktion" von zehn Rechten gegeben. Die Polizei habe den Streit schnell beigelegt, verletzt worden sei niemand, hieß es. Der Ring musste allerdings während dieser Zeit kurzfristig gesperrt werden.

Die Grünen orten einen "unverkennbaren Zusammenhang zwischen einer gestärkten parlamentarischen Rechten und dem vermehrten gewaltbereiten Auftreten von Burschenschaften auf der Straße", wie sie in einer Aussendung feststellten. Als Teilnehmer der Gruppe "gewalttätiger rechtsextremer Jugendlicher" glaubt die Partei Burschenschafter der rechtsextremen Olympia, in der Graf Mitglied ist, ausgemacht zu haben. Bei der ÖH Uni-Wien würden dazu entsprechende Fotos vorliegen, hieß es. Seitens der Polizei wollte man diese Angaben nicht bestätigen.

Unter den Angreifern befanden sich nach Angaben der ÖH Uni Wien mehrere Mitglieder deutschnationaler Studentenverbindungen, darunter mindestens zwei Mitglieder der rechtsextremen Burschenschaft Olympia Martin Grafs, die noch wenige Stunden zuvor auf der Unirampe offensiv Propaganda unter StudentInnen betrieben hatte. Auch Grafs parlamentarischer Mitarbeiter, Sebastian Ploner soll unter den "rechten Provokateuren" gewesen sein. "Bei der friedlichen Kundgebung kam es auf der Rampe des Parlaments zu einem gewalttätigen Übergriff durch Rechtsextreme. Diese waren zuvor der Demonstration vermummt gefolgt", schildert die HochschülerInnenvertretung den Hergang. (APA/red)