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Menschliche Aktivitäten haben zur Erwärmung beider Polarregionen geführt, so britische Forscher.

Foto: REUTERS/Pedro Skvarca/IAA-DNA

London/Hamburg - Die Erwärmung von Nord- und Südpol ist einer neuen Modellrechnung britischer Forscher zufolge definitiv auf den Menschen zurückzuführen. Nur wenn die Wissenschafter menschliche Einflüsse wie den Ausstoß von Treibhausgasen in ihre Simulationen einbezogen, wurden steigende Temperaturen errechnet, wie sie in den vergangenen Jahrzehnten an den Polen gemessen wurden.

Die Forscher um Nathan Gillett von der Universität von East Anglia in Norwich präsentieren ihr Ergebnis in der Fachzeitschrift "Nature Geoscience" (online vorab veröffentlicht). Natürliche Klimaschwankungen erklärten die Erwärmung der Pole nicht.

IPCC-Bericht

Der Weltklimarat IPCC hatte in seinem vierten Sachstandsbericht 2007 rklärt, dass menschliche Einflüsse auf das Klima für jeden Kontinent entdeckt worden seien ­ mit Ausnahme der Antarktis. Zu dünn seien die Messdaten zum Südpol, um darüber ein Urteil zu treffen. Die Forschergruppe in Norwich nutzte nun dieselben Modelle, die auch das IPCC verwendet hatte.

Stärke der Studie

Die Studie von Gillett und seinen Kollegen sei dennoch einzigartig, erläutern die US-amerikanischen Klimaforscher Andrew Monaghan und David Bromwich in einem Kommentar zum "Nature Geoscience"-Bericht. Sie konzentriere sich nur auf die Orte an den Polen, zu denen genug Daten vorlägen. Dazu gehören am Südpol beispielsweise die Küstenregionen und die antarktische Halbinsel.

Schwäche der Studie

In der Stärke der Studie liegt nach Angaben der Kommentatoren aber auch ihre Schwäche: Man könne die Ergebnisse nicht einfach auf andere Polregionen übertragen. Besonders über die Temperaturen im Inneren der Antarktis sei wenig bekannt. Die antarktische Halbinsel habe sich seit 1950 um drei Grad Celsius erwärmt. Damit gehöre sie zu den Spitzenreitern auf der Erde. Dies gelte aber möglicherweise nicht für die gesamte Antarktis. (APA/dpa)