Miami - Der Sohn des liberianischen Ex-Präsidenten und Rebellenchefs Charles Taylor, Charles McArthur Emmanuel Taylor, ist von einem US-Gericht wegen Beteiligung an Folter und Massenhinrichtungen schuldig gesprochen worden. Die zwölf Geschworenen des Gerichts in Miami hätten den Angeklagten nach zweitägigen Beratungen für schuldig befunden, hieß es am Donnerstag aus Gerichtskreisen.

Das Strafmaß soll demnach am 9. Jänner festgelegt werden. Der auch als "Chuckie Taylor" bekannte Sohn des früheren Diktators soll die Verbrechen während der Herrschaft seines Vaters (1997-2003) als Chef der Anti-Terroreinheiten in Liberia mit organisiert haben.

Der 31-jährige Charles McArthur Emmanuel Taylor wurde in den USA geboren und besitzt die US-Staatsbürgerschaft. Der Prozess ist der erste gegen einen US-Bürger wegen im Ausland begangener Verbrechen dieser Art.

Der liberianische Ex-Präsident Charles Taylor steht derzeit in einem Kriegsverbrecherprozess vor dem Sondertribunal für Sierra Leone in Den Haag. Er soll laut Anklage mit Blick auf die reichen Diamanten- und Holzreserven in Sierra Leone einen blutigen Bürgerkrieg in dem Land angezettelt haben, bei dem zwischen 1991 und 2001 rund 200.000 Menschen getötet wurden. (APA/AFP)