London - Offenbar aus Verärgerung über die schlechte Ausstattung seiner Soldaten ist der Kommandant der britischen Spezialeinheit SAS in Afghanistan von seinem Amt zurückgetreten. Wie die britische Zeitung "The Daily Telegraph" am Samstag berichtete, beschuldigte SAS-Kommandant Sebastian Morley in seinem Rücktrittschreiben die Regierung der "chronischen Unterfinanzierung" seiner Truppen. Diese führte nach Ansicht Morleys im Juni zum Tod von vier Soldaten. Im Londoner Verteidigungsministerium wurde der Rücktritt Morleys zwar bestätigt. Die Entscheidung habe aber auch "persönliche Gründe", hieß es.

Die vier Soldaten waren in Helmand mit einem nur leicht gepanzerten Geländefahrzeug auf eine Landmine gefahren. Die leitenden Offiziere des SAS hatten dem Bericht zufolge im Vorfeld beim Verteidigungsministerium mehrfach darauf gedrungen, die Geländewagen vom Typ Snatch nicht einzusetzen. Das Ministerium sei den Bitten der Militärs aber nicht nachgekommen.

Im Rahmen des NATO-geführten Militäreinsatzes sind rund 7800 britische Soldaten in Afghanistan im Einsatz. Premierminister Gordon Brown hatte am Mittwoch umgerechnet rund 880 Millionen Euro für neue Panzerfahrzeuge für die Truppen am Hindukusch in Aussicht gestellt. (APA)