Wien - Beim Verein für Konsumenteninformation (VKI) sind seit Donnerstag der Vorwoche bereits "hunderte Beschwerden" von AWD-Kunden eingelangt, die sich beim Kauf von Immofinanz-Aktien falsch oder mangelhaft beraten fühlen.

"Wir werden das so schnell wie möglich, sicher noch vor Weihnachten, auswerten", sagte der Leiter des VKI-Bereichs Recht, Peter Kolba, dem STANDARD. Dann werde man das Gespräch mit dem AWD suchen, um außergerichtliche Einigungen zu erzielen und - wenn nötig - prüfen, wie AWD-Kunden Ansprüche gerichtlich durchsetzen können.

"Wir werden auch prüfen, ob sich Gruppen herausbilden, ob z.B. seit 2004 mit dem Begriff ‚mündelsicher‘ geworben wurde", erläuterte Kolba.

Das Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz hatte in der Vorwoche den VKI beauftragt, Beschwerden über angeblich fehlerhafte oder unvollständige Beratung bei der Vermittlung von Immofinanz-Aktien durch den Strukturvertrieb AWD zu sammeln und gegebenenfalls Schadenersatzansprüche zu prüfen.

In der ORF-Sendung Bürgerforum hatten Käufer von Immofinanz-Aktien AWD-Beratern vorgeworfen, nicht ausreichend über die Risken dieses Investments aufgeklärt und nicht auf eine breite Streuung in den Kundenportfeuilles geachtet zu haben. Dem AWD sind laut seinem Österreich-Geschäftsführer Kurt Rauscher erst drei Kundenbeschwerden im Zusammenhang mit dem Kauf von Immofinanzpapieren bekannt.

Beschwerden können beim VKI auf der Internetseite www.verbraucherrecht.at kostenlos angemeldet werden. (Gabriele Kolar, DER STANDARD, Printausgabe, 4.11.2008)