Nord Kampfansage an Ankara

Salaheddin - Die Führung der Kurden im Nordirak hat die Türkei und die USA eindringlich vor den "ernsten Konsequenzen" eines Versuchs gewarnt, die kurdischen militärischen Verbände bei einer Irak-Intervention zu entwaffnen. Die gesamte irakische Opposition werde sich einem türkischen Eingreifen energisch widersetzen, erklärte der Sprecher der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP), Hoshyar Zebari, am Donnerstag in Salaheddin bei Arbil (Erbil), wo Vertreter irakischer Oppositionsgruppen versammelt sind. Ein türkischer Truppeneinmarsch würde die Lage gefährlich destabilisieren. Es werde nicht gelingen, die Kurden zu entwaffnen, betonte der Sprecher.

Die irakischen Provinzen Arbil, Suleimaniya und Dohuk werden seit 1991 von der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP) von Massud Barzani und der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) von Jalal Talabani kontrolliert. Die PUK beherrscht den östlichen Teil an der Grenze zum Iran, die KDP das Grenzgebiet zur Türkei. KDP und PUK haben zusammen rund 100.000 Mann unter Waffen. Der türkische Staatspräsident Ahmet Necdet Sezer ließ am Donnerstag in Ankara verlautbaren, die nordirakische Kurdenregion sei "direkt" mit der nationalen Sicherheit der Türkei verbunden. Die dortigen Gruppen wären gut beraten, die Türkei als einen "Partner für regionale Zusammenarbeit" statt als Feind anzusehen.

Der türkische Verteidigungsminister Vecdi Gönül hatte erklärt, die USA und die Türkei hätten unter anderem die Entwaffnung der Kurdenparteien im Nordirak vereinbart. Die KDP hatte verkündet, eine türkische Besatzung wäre "noch widerwärtiger" als das Bagdader Regime. (APA)