Der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft ist einem Zeitungsbericht zufolge ebenso wie die US-Firma Electronic Arts an einer teilweisen oder vollständigen Übernahme des japanischen Videospieleherstellers Sega interessiert.

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Die asiatische Ausgabe des "Wall Street Journal" berichtete am Freitag unter Berufung auf mit der Situation vertraute Kreise, beide Unternehmen müssten noch formelle Gespräche führen und ein konkreter Abschluss stehe zunächst nicht bevor. Die Nachricht löste an der Tokioter Börse einen wahren Kaufrausch bei Sega-Aktien aus und ließ den Kurs bis zum Handelsschluss um mehr als 15 Prozent klettern.

Ankündigung

Sega hatte Anfang des Monates angekündigt, das Unternehmen werde mit dem Spielhersteller Sammy Corp fusionieren. Damit gebe Sega den Plan auf, sich aus eigener Kraft zu sanieren und stelle sich unter den Schutz des finanziell soliden Unternehmens. Sowohl Microsoft, Produzent der Spielkonsole XBox, als auch der Videospielehersteller Electronic Arts könnten dem Zeitungsbericht zufolge nun als so genannter Weißer Ritter für Sega auftreten und den intern umstrittenen Zusammenschluss mit Sammy verhindern.

Microsoft habe sich bereits bei mindestens einer Investmentbank über Wege erkundigt, Sega ganz oder teilweise aufzukaufen. Mit einer Übernahme von Sega könnte Microsoft seine Position in Japan verbessern. Aus Mangel an passenden Spielen für die japanische Kundschaft blieben viele XBox-Spielekonsolen in den Regalen.

EA

Der Videospielehersteller Electronic Arts, der mit Sega einen wichtigen Konkurrenten in Japan schlucken würde, hat dem Bericht zufolge in den vergangenen Wochen Kontakt mit japanischen Spieleherstellern aufgenommen, um ein gemeinsames Angebot für Sega zu erstellen.

Bei Sega war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. (APA/Reuters)