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Foto: REUTERS/Photo Courtesy of U.S. Holocaust Memorial Museum

Freiburg - Mitglieder der Schweizer Bergier-Kommission sowie Historiker aus Frankreich, Österreich, Deutschland und Schweden diskutieren in Freiburg die Rolle ihrer Länder zur Nazizeit sowie deren historische Aufarbeitung. Am Freitag und Samstag findet diesbezüglich eine Tagung unter dem Motto "Erinnern und Vergessen" an der Freiburger Universität statt. Die Tagung wurde von der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte (SGG) organisiert.

Die vom Historiker Jean-Francois Bergier geleitete Expertenkommission war 1996 von der Schweizer Regierung unter anderem damit beauftragt worden, den in der Zeit der NS-Herrschaft in Deutschland in die Schweiz gelangten Vermögenswerten nachzugehen. Ein Jahr nach Abschluss der Forschungsarbeiten der Bergier-Kommission zur Schweizer Weltkriegs-Vergangenheit solle nun die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und Holocaust untersucht werden, schreibt die SGG in einer Aussendung.

Im Zentrum einer Diskussionen von Jean-Francois Bergier (Schweiz), Claire Andrieu (Frankreich) und Eva Blimlinger (Österreich) am Freitag standen die Bevölkerungs- und Flüchtlingspolitik in Deutschland, Schweden und der Schweiz sowie das Verhalten der Schweiz und Frankreichs gegenüber den Forderungen Nazi-Deutschlands. Außerdem standen Referate der Schweizer Historiker Urs Altermatt über "die verzögerte Thematisierung des Holocaust in der Schweiz" und Gregor Spuhler über die schweizerische Flüchtlingspolitik auf dem Programm. Der schwedische Historiker Paulo A. Levine erörterte die Haltung von Schweden gegenüber Nazideutschland. Thema der Schlussdiskussion war die Bedeutung der Auftragsforschung, wie sie die staatlich eingesetzten Historikerkommissionen durchführten, sowie ihre Auswirkungen auf Lehre und Forschung. (APA/sda)