Wolfgang Lorenz: "Absurd, dass die Jungen jenseits von Mut und Zivilcourage quasi in den elektronischen Underground abtauchen. Das ist Verlust an gesellschaftspolitischer Relevanz."

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Über das "Scheiß-Internet", in das sich die jungen Menschen "verkriechen", schimpfte ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz wie berichtet in einer Debatte in Graz. Die Diskussion fand im Rahmen des "Elevate"-Festivals statt. Thema: Die Zukunft der Medien.

"Das war ein isoliertes Statement auf eine spezielle Aussage eines Teilnehmers, er interessiere sich nicht für das obsolete Thema 'Atomkraft' anhand des Beispiels 'Der erste Tag'. Darauf die Antwort", rechtfertigt er nun diese Aussage.

"Jenseits von Mut und Zivilcourage"

Wolfgang Lorenz gegenüber etat.at: "Ich finde das Internet per se überhaupt nicht Scheiße! Aber ich finde es absurd, dass die Jungen jenseits von Mut und Zivilcourage quasi in den elektronischen Underground abtauchen. Das ist Verlust an gesellschaftspolitischer Relevanz."

Und wieviel Zeit pro Tag verbringt der ORF-Programmdirektor im Netz? Lorenz: "Ich hole aus dem Internet, was ich brauche (und das ist wenig). Also bin ich Täter und nicht Opfer."

Auch ORF-Sprecher Strobl relativiert die "Scheiß-Internet"-Aussage von Lorenz, sie sei ein "Missverständnis" und aus der Debatte heraus entstanden. Strobl verweist freilich auf die zahlreichen Webaktivitäten des ORF. Zur Wortwahl meint er: "Diese Sprache ist nicht die im ORF gebräuchliche". (ae)