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Wann kommt die Flut? Inselstaaten wie die Malediven oder Tuvalu würde ein Anstieg des Meeresspiegels vor einzigartige Herausforderungen stellen.

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Male - Der neue Präsident der Malediven, Mohamed Nasheed, der diese Woche sein Amt antreten wird, sorgt derzeit für Schlagzeilen: Wenn sein aus knapp 1.000 Inseln bestehender Staat durch die Klimaerwärmung im Indischen Ozean versinken sollte, soll für seine 300.000 Landleute bereits neues Land erworben sein. Denkbar wäre das in Indien, Sri Lanka oder in Australien, wie die BBC berichtet.

Die Malediven, das Urlaubsziel vieler Europäer, gehören zu den Staaten, die die geringste Erhebung über dem Meeresspiegel aufweisen. Mit knapp zwei Metern liegen sie noch niedriger als die Inselstaaten Tuvalu (wo ähnliche Übersiedelungspläne immer wieder mal ventiliert werden), Kiribati, die Marshallinseln oder die Föderierten Staaten von Mikronesien. Aus dem Tourismusgeschäft, das dem ansonsten armen Staat, der nur knapp 300 Quadratkilometer Landfläche hat, jährlich Millionengewinne bringt, soll ein Teil dafür verwendet werden, Land zu kaufen.

"Globale Erwärmung und Umweltschutzbelange gehören zu den größten Sorgen der Malediver", meint der Präsidenten-Sprecher Ibrahim Hussein Zaki. Demnach will die Regierung des Landes einen Fonds ins Leben rufen, über den der Landkauf finanziert wird. Zaki argumentiert damit, dass jeglicher Anstieg des Meeresspiegels verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung der Inseln haben könnte. Während des vergangenen Jahrhunderts ist der Meeresspiegel rund um den Archipel um fast 20 Zentimeter gestiegen. (pte/red)