Mazar-i-Sharif - Die Anführer mehrerer verfeindeter Gruppen im Norden Afghanistans haben am Freitag unter Vermittlung der UNO ein Abkommen zur Beendigung ihrer Streitigkeiten und zur Rückkehr tausender Vertriebener unterzeichnet. Dem Abkommen zufolge sollen Flüchtlinge ungeachtet ihrer Volksgruppenzugehörigkeit in ihre Häuser zurückkehren können, wie ein UNO-Sprecher in Mazar-i-Sharif sagte. Zu den Unterzeichnern gehören der einflussreiche Usbekenführer Abdul Rashid Dostum, sein langjähriger Rivale Atta Mohammed sowie mehrere andere Kriegsherren.

Auch nach dem offiziellen Ende der Kämpfe Ende vorletzten Jahres kam es im unruhigen Norden Afghanistans immer wieder zu blutigen Zusammenstößen zwischen Anhängern örtlicher Warlords. Die Auseinandersetzungen verlaufen oft entlang ethnischer Bruchstellen: Viele Paschtunen wurden von Tadschiken vertrieben, weil diese sie für die Herrschaft der radikalislamischen Taliban in Mithaftung nahmen. Nach UNO-Angaben haben 720.000 Menschen ihre Häuser verlassen, teils wegen der Unsicherheit, teils aber auch wegen der Dürre. (APA)