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Knochenbrüche können ein Hinweis auf Osteoporose sein - eine Knochendichtemessung sorgt für Aufklärung

Foto: APA/Barbara Gindl

Über 9.000 Besucher haben den 7. Osteoporosetags im Wiener Rathaus zur Information genützt. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO ist weltweit jede dritte Frau und jeder achte Mann über 50 gefährdet, einen osteoporosebedingten Knochenbruch zu erleiden. Etwa 700.000 Menschen in Österreich leiden bereits an Knochenschwund oder haben ein hohes Osteoporoserisiko.

In Wien sind rund 64.000 Wienerinnen und 18.000 Wiener betroffen. Allein im Jahr 2007 waren in den Spitälern der Stadt Wien 2.000 Fälle von Oberschenkelfrakturen zu verzeichnen. Nur rund die Hälfte der Betroffenen sind nach einem Schenkelhalsbruch aber wieder voll mobil. Dauerschmerzen und verminderte Lebensqualität sind die Folge.

Kein Wissen über eigene Erkrankung

"Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass sich lediglich etwa 30 Prozent der Frauen zwischen 50 und 60 Jahren einer Knochendichtemessung unterziehen, bei der auf schmerzlose Art und Weise der Zustand des Knochenmaterials überprüft werden kann", so Gesundheitsstadträtin Wehsely. Meist wissen die Betroffenen nicht, dass sie an Osteoporose leiden, bis sie sich einen Knochenbruch zuziehen.

Die Knochendichtemessung stellt einen wichtigen Pfeiler in der Diagnostik dar. Sie ermöglicht es Ärzten während einer Therapie den Verlauf zu kontrollieren. Bei rechtzeitiger Diagnose genügen vorbeugende Methoden. Eine Vorbereitung auf die Untersuchung ist nicht notwendig. Es genügt die Zuweisung von niedergelassenen Ärzten.

Risikofaktoren

Knochenschwund ist keine Alterserscheinung und kann bereits in der Kindheit beginnen. Auch Bettlägerige, die nicht mehr an die Sonne kommen und daher auch kein Vitamin D mehr bilden können, sind gefährdet. Zu den Risikopersonen gehören all jene, die erblich vorbelastet sind, die rauchen, sich falsch ernähren, zu viel Alkohol konsumieren, ein zu niedriges Körpergewicht haben oder zu wenig an der Sonne sind.

Bewegung stärkt den Knochen

Regelmäßige körperliche Bewegung und ausgewogene Ernährung bilden die Basis zur Osteoporosevorbeugung. Zusätzlich werden individuell maßgeschneiderte medikamentöse Therapien angeboten, je nach Akzeptanz und Therapietreue des Patienten. Richtige körperliche Bewegung dient sowohl zur Vorbeugung als auch zur Unterstützung der Osteoporosetherapie. Wichtig ist, die Muskulatur durch kräftigende Übungen richtig zu beanspruchen, um die Knochenmasse weiter aufzubauen. Dadurch können Beschwerden gelindert und chronische Schmerzen sogar vermieden werden. Vor allem aber werden Bewegungsdefizite ausgeglichen und die Gefahr eines weiteren Sturzes sinkt erheblich.

Bewegungstherapie

Regelmäßiger Sport verbessert die Knochendichte. Das ist in zahlreichen Untersuchungen belegt. In der Jugend führen besonders die so genannten "High-Impact-Sportarten" wie Judo, Tennis, Squash oder Step-Aerobic zu überdurchschnittlichen Knochenzuwachsraten. Günstige Sportarten bei bestehender Osteoporose sind regelmäßiges Spazierengehen, zwei Mal pro Woche eine halbe Stunde lang, sowie Nordic Walking und Radfahren. Auch Rückenschwimmen und Wassergymnastik fördern den Knochenaufbau. Diese Therapie kommt besonders bei Patienten mit sehr geschwächtem Knochengerüst zum Einsatz, da im Wasser durch den Auftrieb der Belastungsdruck auf Stütz- und Halteapparat nachlässt und sich Patienten ungehindert bewegen können. Weiters werden mit krankengymnastischen Übungen Muskelverspannungen durch Fehlbelastung gelindert. (red)