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Zwei Drittel der Lehrer und Eltern müssen dem Schulversuch zustimmen.

Foto: AP/Zak

Wien - In Wien gibt es das erste Gymnasium, an dem Lehrer und Eltern für die Teilnahme am Schulversuch "Wiener Mittelschule" sind. An der AHS Kandlgasse in Wien-Neubau haben bei einer Abstimmung am Dienstag und Mittwoch 70 Prozent der Eltern für die Wiener Variante der "Neuen Mittelschule" gestimmt, teilte die Schule auf Anfrage der APA mit. Bereits zuvor hatten sich die Lehrer mit der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Teilnahme ausgesprochen. Im Wiener Stadtschulrat bestätigte man auf Anfrage der APA, dass es sich bei der Kandlgasse um die erste AHS handle, an der das notwendige Abstimmungsergebnis vorliegt.

Begrenzte Anzahl von Schulversuchen

Interesse an einer Teilnahme gibt es auch an den AHS Anton-Krieger-Gasse und Theodor-Kramer-Straße, die schon seit Jahren am Schulversuch "Kooperative Mittelschule" (KMS) teilnehmen. Dort wurden aber noch nicht alle notwendigen Abstimmungen durchgeführt. Für die Einrichtung eines Schulversuchs "Neue Mittelschule" müssen jeweils zwei Drittel der Lehrer und Eltern zustimmen.

Eine positive Abstimmung garantiert allerdings noch keine Teilnahme am Schulversuch. Der Stadtschulrat wählt Anfang Dezember aus der Liste der Bewerber 15 bis 20 Standorte aus. Das ist die Obergrenze von zehn Prozent der Wiener Schulen, die für Schulversuche festgelegt ist. Angesichts des eher schleppenden Interesses der AHS an dem Schulversuch, ist allerdings davon auszugehen, dass alle Gymnasien genommen werden, die sich dafür interessieren.

Zusätzliche Ressourcen

Die Wiener Form der "Neuen Mittelschule" will verstärkt Nachmittagsbetreuung anbieten und sich durch zusätzliche Ressourcen definieren: Zwei Lehrer pro Klassen sollen maximal 25 Schüler unterrichten, es gibt spezielle Stunden für Lernhilfe bzw. Begabtenförderung, Kleingruppenunterricht, Coachingstunden und Unterstützung der Lehrer durch Schulpsychologen. Gymnasien, die an der "Wiener Mittelschule" teilnehmen, können auch von derzeit "nicht AHS-reif" eingestuften Schülern besucht werden. Diese werden dann nach AHS-Lehrplan unterrichtet, schwache Schüler können sich aber nach Hauptschulkriterien beurteilen lassen. (APA)